Funktionsweise und Einschätzung des Comprehensive Assessment

Die Veröffentlichung der Ergebnisse des Comprehensive Assessment im Oktober 2014 durch die Europäische Zentralbank (EZB) markierte Höhepunkt und Abschluss der bis dato umfassendsten Bilanzprüfung des europäischen Banksektors. Die Überprüfung stützte sich in der Bewertung der Gesundheit der bedeutend...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung
1. Verfasser: Steffen, Sascha (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Borchert, Lea (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Dezember 2015
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Veröffentlichung der Ergebnisse des Comprehensive Assessment im Oktober 2014 durch die Europäische Zentralbank (EZB) markierte Höhepunkt und Abschluss der bis dato umfassendsten Bilanzprüfung des europäischen Banksektors. Die Überprüfung stützte sich in der Bewertung der Gesundheit der bedeutendsten Finanzinstitute auf sich ergänzende Analysen, einen stichtagsbezogenen Asset Quality Review und einen Stresstest, und verfolgte hochgesteckte Ziele: Die auf vereinheitlichten Kriterien beruhende Bewertung sollte sowohl die allgemeine Transparenz der Bankbilanzen erhöhen als auch die umfassende Rekapitalisierung der europäischen Finanzinstitute einleiten und das langfristige Vertrauen in den Banksektor sicher- bzw. wiederherstellen. Die große Herausforderung bestand daher in der Konzeptionierung und Durchführung eines Tests, der zum einen streng genug ist, um eine Bereinigung der Bilanzen europäischer Banken einzuleiten und einer deflationären Entwicklung (wie in Folge der japanischen Bankenkrise der 1990er) vorzubeugen, der zum anderen jedoch nicht durch übermäßige Härte zu einer weiteren Destabilisierung des Sektors führt. Das Ziel dieses Artikels ist zu beleuchten, inwieweit der EZB die Meisterung dieser Aufgabe gelungen ist. Denn auch wenn eindeutige Verbesserungen im Gegensatz zu vorangegangenen Stresstests festzustellen sind, so bestehen doch weiterhin fundamentale Kritikpunkte bezüglich Methodik, Ausführung und allgemeiner Transparenz und Glaubwürdigkeit. Zudem bot auch die diesjährige Bilanzprüfung nur eine unzureichende Abbildung systemischer Risiken.
ISSN:0341-2687