Das Reich der Deutschen 962-1871: eine Nation entsteht

Verlagsinfo: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war ein seltsames, historisch einmaliges Gebilde. Als es 1806 aufgelöst wurde, hatte es 844 Jahre und viele aufregende Geschichten hinter sich. Das Reich überstand Kriege, machthungrige Dynastien und die erbitterten Kämpfe um die Reformation....

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Klawitter, Nils (HerausgeberIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Hamburg SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein Gmbh & Co. KG 2016
Schriftenreihe:Spiegel Geschichte 2016, Ausgabe 3
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Online Zugang:Inhaltsverzeichnis
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Beschreibung
Zusammenfassung:Verlagsinfo: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war ein seltsames, historisch einmaliges Gebilde. Als es 1806 aufgelöst wurde, hatte es 844 Jahre und viele aufregende Geschichten hinter sich. Das Reich überstand Kriege, machthungrige Dynastien und die erbitterten Kämpfe um die Reformation. Doch genau genommen war es nicht einmal ein Staat. Ihm fehlten klare Grenzen, eine Hauptstadt, eine einheitliche Verfassung und meistens auch ein Heer. Zeitweise umfasste es halb Europa von der Mitte Italiens über die Schweiz und die Niederlande im Westen bis nach Böhmen im Osten. In diesem multikulturellen Konstrukt bildete sich schließlich ein deutschsprachiges Kernland heraus. Und allmählich wuchsen dort die unterschiedlichen Stämme, die Sachsen, Friesen, Franken, Bayern oder Schwaben, zu einer Nation zusammen: Sie betrachteten sich als Deutsche, ohne ihre regionalen Wurzeln aufzugeben. SPIEGEL GESCHICHTE zeichnet die langen Linien der deutschen Geschichte nach, eingebettet in das Panorama des Reichs. Ein zentraler Ort ist Regensburg, wo seit 1594 regelmäßig der Reichstag zusammenkam, die Versammlung all derer, die im Imperium mitreden durften: Dass die Stadt an der Donau direkt dem Kaiser unterstand, war den Bayern ein Dorn im Auge. Weitere umfangreiche Beiträge des Hefts beschäftigen sich etwa mit Reichsgründer Otto I., der 962 in Rom zum Kaiser gekrönt wurde, mit dem Aufstieg der Preußen und mit Goethes skeptischer Liebe zu Deutschland. Wie sehr das Heilige Römische Reich nach seinem Untergang fortwirkte, ist in der Kaiserpfalz Goslar zu sehen. Erbaut im 11. Jahrhundert, geriet sie später in Vergessenheit und wurde zeitweise als Getreidespeicher genutzt - bis die Preußen Ende des 19. Jahrhunderts die einstige Pfalz als protzig-verkitschte Kulisse des Kaisertums auferstehen ließen. Der seit 1871 herrschende Monarch Wilhelm I. ließ sich als "Barbablanca", als Reinkarnation seines frühen Vorgängers Barbarossa, an die Wand des Kaisersaals malen - das Mittelalter lieferte eben "enorm suggestives Material", um "emotionale Leerstellen zu füllen", sagt der Freiburger Historiker Jörn Leonhard im Gespräch. Die verbreitete These, dass die Deutschen ihre nationale Identität erst auf einem langen Sonderweg gefunden hätten, weist Leonhard zurück. "Genau genommen hat jedes Land seinen eigenen Weg, wenn Sie so wollen, seinen Sonderweg", sagt Leonhard.
Beschreibung:138 Seiten
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