Ausgewählte Spannungsfelder der Raumentwicklung
9.1 Wirtschaft und Raumentwicklung (Eckey, Hans-Friedrich)
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung |
---|---|
1. Verfasser: | |
Weitere Verfasser: | , , , |
Format: | UnknownFormat |
Veröffentlicht: |
2011
|
Schlagworte: | |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | 9.1 Wirtschaft und Raumentwicklung (Eckey, Hans-Friedrich) Regionalökonomie, die sich mit der Wechselwirkung von Raum und Wirtschaft beschäftigt, hat in der jüngsten Vergangenheit eine deutliche Aufwertung erfahren. Verantwortlich für diese Entwicklung sind zum einen die weltweiten Globalisierungsprozesse mit ihren tief greifenden Auswirkungen auf Wirtschaftsräume, und zum anderen geänderte Rahmenbedingungen der vor neuen Problemen stehenden regionalen Wirtschaftspolitik, die konzeptionelle Änderungen nahelegen. Diese zunehmende Aufwertung der Regionen, die zulasten der Nationalstaaten an Bedeutung gewinnen, zeigt sich sowohl in der regionalökonomischen Theorie als auch in der Politik. Ausdruck in der Theorie sind hierfür Stichworte wie Neue Wachstumstheorie, Neue Ökonomische Geographie und Konvergenzforschung, Ausdruck in der Politik eigenverantwortete Regionalentwicklung, Regionalmanagement, regionale Entwicklungskonzepte und regionale Netzwerke, die die Grundlage für Unternehmenscluster, die Schaffung innovativer Milieus und die Ausbreitung neuen Wissens bilden. 9.2 Finanzsystem und Raumentwicklung (Zimmermann, Horst) Die öffentlichen Finanzen, also die Ausgaben und Einnahmen der öffentlichen Hand und der Finanzausgleich zwischen öffentlichen Körperschaften, bewegen einschließlich der Sozialversicherungen annähernd die Hälfte des Sozialprodukts. Dadurch üben sie automatisch enorme - geplante und überwiegend ungeplante - Wirkungen auf das Raumgefüge und dessen Entwicklung aus. Daher ist die Erfassung dieser Finanzströme eine wichtige Aufgabe. Um sie instrumentell einzusetzen, bedarf es einer Vorstellung von der wünschenswerten Siedlungsstruktur. Hier hat ein Wandel von der überwiegenden Fokussierung auf die strukturschwachen Regionen hin zu einer balancierten Berücksichtigung auch der wachstumsstarken Agglomerationen eingesetzt. Folglich sind mehr als bisher Ortsgrößenelemente im Finanzausgleich, aber auch eine größere Autonomie bei der dezentralen Aufgabenerfüllung und Steuersatzpolitik gefragt. 9.3 Umwelt und Raumentwicklung (Haaren, Christina von; Jessel, Beate) Das Verhältnis zwischen Umweltfachplanungen und der Raumplanung ist in wesentlichen Punkten durch Kompetenzunklarheiten sowie Interessendisparitäten gekennzeichnet. Dabei könnten sich beide Planungen optimal wechselseitig unterstützen. Die Einflussnahme der Umweltfachplanungen auf die Raumordnung und die Bauleitplanung muss einerseits daran gemessen werden, ob das Zusammenspiel zu umweltintern abgestimmten multifunktionalen Maßnahmen führt. Andererseits ist aus der Sicht der Umweltpolitiken zu prüfen, ob die Umweltbelange gemäß ihrer Bedeutung in der räumlichen Gesamtplanung eingestellt und berücksichtigt werden können. In beiderlei Hinsicht zeigt die Analyse der Beziehungen zwischen Umweltfachplanungen und Raumplanung sowohl Licht- als auch Schattenseiten auf. Die Koordinierungskapazitäten der Raumplanung in Bezug auf umweltinterne Zielkonflikte oder mögliche Synergien werden über die Landschaftsplanung stark unterstützt. Raumplanung und/oder Landschaftsplanung können dieses Potential aber nicht ausreichend einsetzen. Grund dafür sind die mangelnden Abstimmungen mit sektoralen Umweltfachplanungen bezüglich Datenhaltung (Monitoring) und Maßnahmengestaltung. Die angemessene Berücksichtigung von Umweltbelangen wird für prioritäre Maßnahmen im Kern dadurch sichergestellt, dass Umweltfachplanungen über eigene Umsetzungsinstrumente verfügen. Inhalte, die nicht mit dem eigenen Instrumentarium der Fachpolitiken umgesetzt werden können, sollen in Abwägung mit anderen Belangen in die Raumplanung integriert werden. Ein geringer Konkretisierungsgrad vieler Darstellungen der Raumplanung sowie deren unzureichende Umsetzungsmöglichkeiten schränken allerdings die Relevanz dieses Umsetzungsweges ein. Bei überkommunalen Umweltbelangen wäre eine stärkere Bindungswirkung verbunden mit einem höheren Konkretisierungsgrad der Darstellungen wünschenswert. 9.4 Verkehr und Raumentwicklung (Langhagen-Rohrbach, Christian) Verkehr und Mobilität sind Begriffe, die heute in der Alltagswelt häufig benutzt werden - Mobilität wird als Möglichkeit der persönlichen Entfaltung gesehen, die mit sozialem Auf- oder Abstieg oder der (täglichen) Raumüberwindung verbunden werden kann. Um persönliche Mobilität zu ermöglichen und Unternehmen über den Anschluss an leistungsfähige Verkehrsverbindungen Expansions- und Wachstumsmöglichkeiten zu gewährleisten, werden Aspekte der Verkehrsentwicklung seit Jahrzehnten in der Raumplanung berücksichtigt. Allerdings sind die Wechselwirkungen zwischen Verkehr und Raumentwicklung ambivalent, da zahlreiche Faktoren bei der Bewertung zu berücksichtigen sind. Diese betreffen gesellschaftliche Faktoren ebenso wie politische Rahmenbedingungen, volks- oder regionalwirtschaftliche Zusammenhänge. Auch Faktoren wie Klima- und Umweltschutz sind zu berücksichtigen. Dieses Kapitel versucht aufzuzeigen, welche Faktoren die wechselseitige Verbindung zwischen Verkehr und Raumentwicklung ausmachen und wie sie zusammenwirken. |
---|---|
Beschreibung: | 120 |
ISBN: | 3888385547 9783888385544 |