Programme, Pläne und Verfahren der Raumplanung
6.1 Programme und Pläne (Goppel, Konrad)
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Veröffentlicht in: | Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung |
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Veröffentlicht: |
2011
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Zusammenfassung: | 6.1 Programme und Pläne (Goppel, Konrad) Die Programme und Pläne betreffen das wohl wesentlichste Aufgabenfeld der Raumplanung, auf dem sie vorausschauend und zukunftsbezogen räumliche Ordnung und Entwicklung betreibt. Hier hebt sie sich ab von der kurzlebigen Tagesentscheidung, hier überwindet sie die notwendige "Röhrensicht" rein fachlicher Perspektive; hier verwirklicht sie ihre zentralen Kompetenzen des Gewichtens und Wägens, hier ist sie aber auch ihrer grundlegenden Herausforderung und Anfechtung, der unsicheren Zukunft, ausgeliefert. Überall dort, wo dieser Disziplin der Begriff des "Plans" zu eigen ist, der geordneten inhaltlich und räumlich konkreten Festsetzung verbindlicher Ziele der Raumordnung und allgemeiner Grundsätze also, sind Gegenstand und Bezugspunkt die Programme und Pläne. Nähert man sich nun den Programmen und Plänen im umfassenden Sinne, d. h. lediglich Maß nehmend an ihrem Raumbezug, so hat die Erörterung einer relativ breiten Palette zu gelten. Sie reicht von Programmen und Plänen wie denen der Europäischen Union, die sich auf keiner materiellen raumplanerischen Kompetenz gründen und lediglich über ihre raumbezogenen Auswirkungen die räumliche Entwicklung faktisch beeinflussen, bis hin zur Bauleitplanung, die zwar die räumliche Entwicklung der Kommunen verbindlich steuert, die dabei auch unterschiedliche raumrelevante Fachbelange koordiniert, aber in ihrer inneren Ausrichtung weitgehend dem sektoralen Belang der Siedlungsentwicklung verhaftet bleibt und sich in der lediglich kleinräumigen, ortsbezogenen Perspektive erschöpft. Das zentrale Feld der Betrachtung allerdings hat die Raumplanung im engeren Sinne einzunehmen, d. h. die Raumordnung, die mit ihrer Überörtlichkeit, ihrem umfassenden Querschnittsbezug und der Rechtsverbindlichkeit ihrer planerischen Ergebnisse gegenüber allen öffentlichen Stellen sowie mit der durch sie begründeten Anpassungspflicht der örtlichen Bauleitplanung dem Ideal der raumbezogenen Programme und Pläne wohl am nächsten kommt. 6.2 Planaufstellungs- und -änderungsverfahren (Schmidt, Petra Ilona; Konze, Heinz) Das Verfahren zur Aufstellung von Raumordnungsplänen ist die durch Rechtsvorschriften normierte systematische Vorgehensweise, um auf der Grundlage möglichst umfassender Informationen einen die verschiedenen Raumansprüche und -nutzungen zusammenfassenden, zukunftsweisenden und abgewogenen Plan zu erstellen. Auch wenn die Planverfahren für Raumordnungspläne einschließlich der Umweltprüfung in den Bundesländern sich in den wichtigsten Schritten gleichen, gibt es dennoch Unterschiede. Der inhaltlich wichtigste Schritt ist die abschließend abwägende Festlegung von zu beachtenden Zielen der Raumordnung durch den Planungsträger. Zunehmend von Bedeutung für Planänderungen werden die im Monitoring zur Planumsetzung erhobenen Daten aller wesentlichen Elemente des Raumordnungsplans sein; verbindlich ist dies für Umweltparameter bereits heute, freiwillig sollte es für weitere Festlegungen des Raumordnungsplans einschließlich der finanziellen Auswirkungen gelten. 6.3 Informelle Planungsansätze (Danielzyk, Rainer, Knieling, Jörg) In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind informelle und kooperative Ansätze in der Planungspraxis immer bedeutender geworden. In diesem Beitrag werden nach einer Diskussion und Definition des Begriffs "informelle Planung" in der Praxis vielfach eingesetzte Instrumente und Ansätze, wie Regionale Entwicklungskonzepte, Städtenetze, Regionalmanagement/-marketing, Moderation und Mediation sowie raumbezogene Berichte, Prognosen und Szenarien vorgestellt, systematisch eingeordnet und anhand von Beispielen erläutert. Anschließend werden Potenziale, Restriktionen und Anforderungen informeller Planungsansätze kritisch erörtert. |
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Beschreibung: | 64 |
ISBN: | 3888385547 9783888385544 |