Dinosaurier! die Kulturgeschichte
Wenn man so will, treten abgeknabberte Knochen eines jüngst verzehrten Hasenbratens die moderne Kulturgeschichte der Dinos los. Denn der Autor, der Landschaftsarchitektur und Kunst studierte, modellierte aus den Überresten eines Hasenmenüs ein authentisch aussehendes Dinosaurierskelett und leitete d...
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1. Verfasser: | |
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Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
München, Paderborn
Fink
2011
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Schlagworte: | |
Online Zugang: | Rezension Rezension Rezension |
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Zusammenfassung: | Wenn man so will, treten abgeknabberte Knochen eines jüngst verzehrten Hasenbratens die moderne Kulturgeschichte der Dinos los. Denn der Autor, der Landschaftsarchitektur und Kunst studierte, modellierte aus den Überresten eines Hasenmenüs ein authentisch aussehendes Dinosaurierskelett und leitete daraus die Frage ab: "Was bedingt unser Bild des Dinosauriers?". Schließlich promovierte er über diese Fragestellung, deren Vollendung nun als lesenswerter Text-Bild-Band vorliegt. Dinofans werden sich vielleicht errötend ertappt fühlen, denn diese Untersuchung legt dar, dass die Dinos natürlich existent waren, ihr Aussehen aber nicht nur fiktiv, sondern auch unterschiedlichen Einflüssen der jüngsten Zeit unterworfen war. Demnach hat jede Epoche ihr morphologisches Urreptil entworfen und die aufgeklärte Menschheit ist rezeptiv betrachtet entweder von diesen Einflüssen geblendet oder beflügelt worden. Ein Aha-Erlebnis für viele eingefleischte Dinosaurierfreunde. Dieses "Enthüllungsbuch" kann überall angeboten werden. Neben P. Chambers (BA 2/04), dem Krimi um die Entschlüsselung des Archaeopteryx. (2) (Carl Münzel) Der Dinosaurier ist eine Fiktion, kein Faktum, auch wenn uns das die Naturwissenschaft bislang immer weismachen wollte. Er hat eine Kulturgeschichte, in der Fossilien nur ein Stück des Puzzles ausmachen. Immer schon musste man sich ein »Bild« vom Saurier machen, immer schon war er ein kulturelles Konstrukt. Seine Bühne bereiten Buffon und Cuvier in den »Naturgeschichten« des 18. Jahrhunderts. Den ersten großen Auftritt erlebt er im viktorianischen England und wird im 20. Jahrhundert zu einem Superstar. Im Kalten Krieg kämpfen Tyrannosaurus und Triceratops um die Weltherrschaft und werden so zu Symbolen der verfeindeten Supermächte. Im Informationszeitalter verkörpert der Dinosaurier die Ideale der »New Economy« und verursacht gehörige »Kollateralschäden«. Eine gespenstische Aktualität gewinnen Dworskys Schilderungen angesichts der atomaren Katastrophe in Fukushima: Godzilla, aus dem Meer kommend, zertrampelt den Reaktor. Der Riesensaurier im Kino – Metapher und Menetekel einer unabwendbaren Katastrophe. „Alexis Dworsky hat der Kulturgeschichte der Dinosaurier endlich eine umfassende und vertiefende Studie gewidmet, die sich obendrein spannend und unterhaltsam liest, ohne dass der wissenschaftliche Anspruch dem Pop-Diskurs geopfert würde. Bedeutend an dieser populären Mythe ist ja, dass es eben nicht nur um ein Fabelwesen geht, sondern um eine Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Fiktionen. Das ist insbesondere an den „Jurassic Park“-Filmen und – Romanen abzulesen“ (Georg Seeßlen in Cicero). „Dworsky legt mit der Beschreibung des sich wandelnden Dinosaurier-Bildes ein Musterbeispiel interdisziplinärer Forschung vor. Er verbindet Literatur-, Kunst-, Film- und Technikgeschichte mit der Paläontologie und begegnet auf seiner anregenden Tour ebenso Hieronymus Bosch, wie Fritz Lang, Walt Disney, Raquel Welsh, Andrew Carnegie, Arthur Canon Doyle oder Robert T. Bakker, um nur einige wenige zu nennen. Dass er darüber hinaus fantastische Abbildungen, eine raffinierte Grafik und ein schier endloses Literaturverzeichnis bietet, wird Kenner, wie Laien gleichermaßen überzeugen“ (dradio.de) |
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Beschreibung: | Literaturverz. S. [217] - 233 |
Beschreibung: | 237 S. zahlr. Ill., Kt. 30 cm |
ISBN: | 9783770552221 978-3-7705-5222-1 3770552229 3-7705-5222-9 |