Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität - brauchen wir einen neuen Wohlstandsindikator?

Im Allgemeinen ist das BIP-Wachstum der Maßstab für die Wirtschaftskraft und den Wohlstand eines Landes. Sollte die Größe als Wohlstandsmaß ersetzt oder wenigstens ergänzt werden? Rolf Kroker, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, beantwortet diese Frage klar mit "nein". Das Bruttoinland...

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Veröffentlicht in:Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung Ifo-Schnelldienst
Weitere Verfasser: Kroker, Rolf (BerichterstatterIn), Paqué, Karl-Heinz (BerichterstatterIn), Empter, Stefan (BerichterstatterIn), Braakmann, Albert (BerichterstatterIn), Kolbe, Daniela (BerichterstatterIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2011
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Beschreibung
Zusammenfassung:Im Allgemeinen ist das BIP-Wachstum der Maßstab für die Wirtschaftskraft und den Wohlstand eines Landes. Sollte die Größe als Wohlstandsmaß ersetzt oder wenigstens ergänzt werden? Rolf Kroker, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, beantwortet diese Frage klar mit "nein". Das Bruttoinlandsprodukt sei und bleibe der wichtigste Indikator zur Analyse der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Wohlfahrtsentwicklung einer Volkswirtschaft. Es habe durchaus Sinn, bei Bedarf weitere Indikatoren mit ins Blickfeld zu nehmen, aber falsch wäre es, das BIP durch einen neuen Wohlfahrtsindikator zu ersetzen. Auch Karl-Heinz Paqué, Universität Magdeburg, hält das BIP für geeignet. Vieles spreche dafür, dass es ein einzelnes, umfassendes "Wohlstandsmaß" nicht geben kann. Das BIP bilde zwar nicht alles ab, aber wenigstens kenne man seine Fehler. Für Stefan Empter, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, stellt das BIP nach wie vor die zentrale international vergleichbare Bewertungsbasis von materiellem gesellschaftlichem Wohlstand dar. Um jedoch den Facettenreichtum individueller und gesellschaftlicher Lebensqualität abzudecken, sei es erforderlich, das BIP um zusätzliche Indikatoren zu ergänzen. Albert Braakmann, Statistisches Bundesamt, rät von der Erstellung eines Universalindikators zur Messung des gesellschaftlichen Fortschritts und der Lebensqualität durch die amtliche Statistik ab. In der Wissenschaft dagegen sei es möglich, verschiedene Indikatoren zusammenzuwiegen und um den aussagekräftigsten Universalindikator zu werben. Nach Ansicht von Daniela Kolbe, MdB und Vorsitzende der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität - Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft", genügt das BIP umfassenden Ansprüchen nicht. Wohlstand sei nicht ausschließlich als monetäre Größe zu erfassen. Letztendlich stehe daher außer Frage, dass wir einen neuen Fortschrittsindikator brauchen, der aber das BIP-Maß nicht vollständig ersetzen soll.
Beschreibung:Enth. 5 Beitr
ISSN:0018-974X