Kulturell unterschiedliche Kommunikationserwartungen als "Behinderung" für den Schulerfolg von Migrantenkindern
Ausgangsproblematik dieses Beitrags ist der hohe Anteil von Kindern aus anderen Herkunftskulturen in Sonderklassen für Lernbehinderte und Verhaltensauffällige. Migrantenkinder sind in unserer Schule benachteiligt, da sie im Schulalltag mit ihnen fremden Kommunikationskonventionen und den damit verbu...
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Veröffentlicht in: | Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete |
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1. Verfasser: | |
Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2004
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Zusammenfassung: | Ausgangsproblematik dieses Beitrags ist der hohe Anteil von Kindern aus anderen Herkunftskulturen in Sonderklassen für Lernbehinderte und Verhaltensauffällige. Migrantenkinder sind in unserer Schule benachteiligt, da sie im Schulalltag mit ihnen fremden Kommunikationskonventionen und den damit verbundenen (impliziten) Erwartungen konfrontiert werden, die nicht den Praktiken ihrer Lebenswelt entsprechen. Viele unserer schulischen Erwartungen werden nicht explizit gemacht, da sie in unserem kulturellen Kontext so geläufig sind, dass sie in unseren Schulen als 'natürlich' gegeben erachtet werden und nicht mehr speziell darüber kommuniziert wird. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich die Vorstellungen darüber, was ein "guter Schüler" ist, in den verschiedenen Gesellschaften evt. sogar diametral unterscheiden. Die Ursache des Schulversagens von Kindern aus uns fremden Lebenswelten ist deshalb meist nicht die mangelnde Begabung oder soziale Kompetenz dieser Kinder, sondern ihre "Behinderung" gründet auf unserem mangelnden Bewusstsein, dass die Meinungen darüber, was "normales" Verhalten ist, kulturell geprägt sind. (Orig.). |
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Beschreibung: | Literaturverz. S. 67 - 69 |
ISSN: | 0017-9655 |