Exportorientierung von Dienstleistungen - Anhaltspunkte für die Position Ostdeutschlands und die Entwicklungsstrategien führender Dienstleister
Im Unterschied zur Industrie zeigt der Export von Dienstleistungen auffallende Schwächen; er entwickelt sich seit Jahren - auch nach Bereinigung um die Tourismusausgaben - zunehmend defizitär, wobei der Export ostdeutscher Dienste nahezu vernachlässigbar ist. Auf der Suche nach den Gründen ist die e...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Der Dienstleistungssektor in Nordostdeutschland - Entwicklungsproblem oder Zukunftschance? |
---|---|
1. Verfasser: | |
Weitere Verfasser: | |
Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2003
|
Schlagworte: | |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Im Unterschied zur Industrie zeigt der Export von Dienstleistungen auffallende Schwächen; er entwickelt sich seit Jahren - auch nach Bereinigung um die Tourismusausgaben - zunehmend defizitär, wobei der Export ostdeutscher Dienste nahezu vernachlässigbar ist. Auf der Suche nach den Gründen ist die erste Hypothese, Dienstleistungen seinen prinzipiell exportresistent, weil nur lokal handelbar, zu verwerfen. Vor allem unternehmensnahe Dienstleistungen sind durchaus überregional absetzbar, eine Aussage, die mit der innerhalb Deutschlands höchst unterschiedlichen regionalen Dichte von Dienstleistungsarbeitsplätzen gestützt werden kann, aus der - im Umkehrschluss - zu folgern ist, dass u.a. wissensintensive unternehmensnahe Dienste über regionale Grenzen hinweg gehandelt werden können. Die starke regionale Konzentration der unternehmensnahen Beratungsdienste in einigen wenigen Großstadtregionen, vor allem aus den alten Bundesländern, belegt ihre prinzipielle "Exportierbarkeit" und erklärt, dass sich ein inzwischen historisch verfestigtes Gefälle in Richtung der ostdeutschen Regionen eingestellt hat.Die seit 1990 zwar ansteigende, aber weiterhin geringe Auslandsorientierung deutscher (und insbesondere ostdeutscher) Beratungsdienste zunächst in Richtung Westeuropa, seit einigen Jahren aber auch in Richtung Mittel-Osteuropa sowie nach Übersee weist auf strukturelle Barrieren hin. Die späte Internationalisierung deutscher Beratungsdienste ist zum einen historisch mit der Entwicklung der 50er und 60er Jahre begründbar, aber auch mit der dominierenden Binnensicht der 90er Jahre nach der deutschen Vereinigung, als sich kapitalkräftige internationale Consultants den deutschen Markt erschlossen. Zum anderen besitzen deutsche Beratungsdienstleister nur auf wenigen Feldern Qualifikationsvorsprünge, nach wie vor die wichtigste Voraussetzung für den Export wissensintensiver Dienste. Hinzu kommen Sprachprobleme und Defizite der Landeskunde: Nicht nur hat sich Englisch als lingua franca durchgesetzt. Erwünscht wird oft eine mehrsprachige Kommunikationsfähigkeit; d.h. von qualifizierten Beratern wird inzwischen vielfach die Artikulationsfähigkeit in der jeweiligen Muttersprache erwartet und dies vor dem Hintergrund genauer wirtschaftlicher, rechtlicher, politischer, sozialer und kultureller Landeskenntnisse. Diesem Standard entsprechen die in Deutschland ausgebildeten Hochschulabsolventen zu selten, die sich häufig zwar in einem Fachgebiet spezialisiert haben, während es ihnen an einer inter-disziplinären und multi-kulturellen Ausrichtung ihres Qualifikationsprofils mangelt. |
---|---|
Beschreibung: | Literaturangaben |
Beschreibung: | 22 |
ISBN: | 3888383048 |