Kritik der soziologischen Vernunft Sondierungen zu einer Tiefensoziologie

Teilw. zugl.: München, Univ., Habil.-Schr., u.d.T.: Wahl, Klaus: Sondierungen zu einer Tiefensoziologie

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Wahl, Klaus (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Weilerswist Velbrück Wissenschaft 2000
Ausgabe:1. Aufl.
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Online Zugang:Inhaltsverzeichnis
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Beschreibung
Zusammenfassung:Teilw. zugl.: München, Univ., Habil.-Schr., u.d.T.: Wahl, Klaus: Sondierungen zu einer Tiefensoziologie
Literaturverz. S. 389 - 427
Klaus Wahl sieht die Aufgabe der Soziologie heute darin, inhaltlich an die neuesten Erkenntnisse der Naturwissenschaften anzuschließen. Er unternimmt daher den Versuch, neuere empirische Befunde und theoretische Überlegungen aus Evolutions- und Gehirnforschung, Soziobiologie und Humanethologie - Erkenntnisse über Gehirnfunktionen und Neurotransmitter, Affekte und Emotionen sowie über unbewußte Verhaltensstrategien und -äußerungen - daraufhin zu betrachten, ob sie weiterführende Einsichten in die Genese sozialen Verhaltens vermitteln. - Allenthalben wird der Soziologie heute mangelnde Erklärungskompetenz für soziale Probleme vorgeworfen. Klaus Wahl führt diese merkwürdige Situation auf das rationalistische Vorurteil der Soziologie zurück, genauer: auf die problematischen wissenschaftstheoretischen Vorentscheidungen, die bereits früh in der Geschichte der Disziplin getroffen wurden. Ein Kern des Problems liegt im Menschenbild der Soziologie von Comte, Durkheim und Weber bis zu Habermas und den Rational-choice-Theoretikern: Deren homo sociologicus ist in erster Linie ein vernünftiges und moralisches Geistwesen, das sein soziales Handeln weitgehend bewußt, rational, werte-, normen- und nutzenorientiert kalkuliert und ausübt - der Idealtyp des Unternehmers oder Militärstrategen. Soziologische Theorieansätze, die ein derartig einseitiges, verzerrtes und idealisiertes Menschenbild zugrunde legen, können viele gesellschaftliche Erscheinungen nicht erklären. Beim Flirt und in der Familie, im Bett und im Beichstuhl, im Straßenverkehr und im Stadion, im Krieg und bei Katastrophen geht es bekanntlich keineswegs so bewußt-rational, moralisch und kalkuliert zu. Menschen stehen im Alltag häufig unter dem Einfluß von Lüsten und Leidenschaften. Im Scheinwerferkegel einiger Wissenschaften schimmern ganz alte Marionettenfäden auf, die das soziale Geschehen lenken.
Beschreibung:432 S.
graph. Darst.
23 cm
ISBN:3934730167
3-934730-16-7