Ich bin ein Kind der Hölle Nachdenken über den Teufel

"Ich stamme aus der Hölle, mein Vater ist der Teufel", verkündet stolz der siebzehnjährige Schüler S. im Religionskurs der 11. Klasse. Sein Äußeres unterstreicht diesen Satz: langes, dunkles Haar, ein bleiches, hageres Gesicht mit einem oft bösen, kalten Blick, schwarze Augenränder, dazu s...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Friemel, Franz Georg (HerausgeberIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Leipzig Benno-Verl. 1996
Ausgabe:1. Aufl
Schriftenreihe:Pastoral-katechetische Hefte 74
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Beschreibung
Zusammenfassung:"Ich stamme aus der Hölle, mein Vater ist der Teufel", verkündet stolz der siebzehnjährige Schüler S. im Religionskurs der 11. Klasse. Sein Äußeres unterstreicht diesen Satz: langes, dunkles Haar, ein bleiches, hageres Gesicht mit einem oft bösen, kalten Blick, schwarze Augenränder, dazu schwarz gekleidet und mit einem umgekehrten Kreuz um den Hals geschmückt. Wen interessiert da noch das derzeitige Unterrichtsthema, die Auferstehung Jesu. Die Reinkarnation von S. ist für die Mitschüler viel spannender. Dann erzählt S. selbstbewußt und fasziniert über das qualvolle Leben in der Hölle all derer, die Satan nicht verehren. Sadistische Freude strahlt aus seinen Augen: "Aufgeschlitzt werden sie, mit Mistgabeln ins Feuer gestoßen, und wir tanzen rundherum." Seiner Meinung nach werden die Bösen siegen, was man schon jetzt durch einen Blick in die Weltgeschichte sehen könne. Das Böse behielt immer die Oberhand, und so werde es auch bleiben: "Satan beherrscht die Welt und wir mit ihm." Neben den sogenannten Bösen, welche die Welt aktiv in den Untergang treiben, gibt es für S. die Guten, "die sich an die Zehn Gebote halten und die Schlechten, die sich für keine der beiden Richtungen entschieden haben". Beide, die Guten und die Schlechten, werden in der Hölle gefoltert werden - ein Freudenfest für die Bösen. Eine Schülerin zeigt ihm einen Vogel, andere Schüler schmunzeln: "Spinner!" Es liegt nahe, alles als eine momentane Provokation bzw. als eine Art von Unterrichtsboykott abzutun, zudem S. in der Regel ein relativ guter Schüler ist und sich auch sozial engagiert. Im Schulchor singt er u.a. christliche Weihnachtslieder; außerhalb der Schule.. ist er im Tierschutzverein aktiv. Erst nach dem 29. April 1993 tritt die ganze Tragik zutage: Drei Gymnasiasten, die sich "Satanisten" nennen, ermorden auf grausame Weise den fünfzehnjährigen Schüler Sandro B. S. sei angeblich das Haupt dieser satanistischen Gruppe und nenne sich ihr "oberster Priester".
Beschreibung:Literaturverz. S. 273 - 279
Beschreibung:283, 25 S
Ill
ISBN:3746211794
3-7462-1179-4