Politische Partizipation in einer blockierten Demokratie das Beispiel Äthiopien
In der neueren Afrikaforschung wird die Rolle von Interessengruppen in Demokratisierungsprozessen betont. Dieser Betonung liegt die Annahme zugrunde, daß zu einer substantiellen Demokratisierung in Afrika eher politische Partizipation von seiten der Zivilgesellschaft als das Handeln der oft noch sch...
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1. Verfasser: | |
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Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
Hamburg
Inst. für Afrika-Kunde
1999
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Schriftenreihe: | Arbeiten aus dem Institut für Afrika-Kunde
102 |
Schlagworte: | |
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Zusammenfassung: | In der neueren Afrikaforschung wird die Rolle von Interessengruppen in Demokratisierungsprozessen betont. Dieser Betonung liegt die Annahme zugrunde, daß zu einer substantiellen Demokratisierung in Afrika eher politische Partizipation von seiten der Zivilgesellschaft als das Handeln der oft noch schwachen parlamentarischen Opposition oder der regierenden Eliten führen kann. Anhand einer qualitativen Befragung von Vertretern äthiopischer Interessengruppen zeigt die Autorin, daß die Erwartungen an diese Gruppen und Bündnisse nicht zu hoch gesteckt werden dürfen. So entspricht die Mehrzahl der von ihr untersuchten freiwilligen Assoziationen Äthiopiens nicht dem von Diamond beschriebenen Ort der "meaningful political participation". Die Autorin ermittelt sowohl strukturelle als auch akteursbedingte Ursachenfaktoren für dieses Partizipationsdefizit. So wirken sich Elemente der im städtischen Raum Äthiopiens dominierenden politischen Kultur, wie starke Autoritätsorientierung und Mangel an interpersonellem Vertrauen, hemmend auf die individuelle oder kollektive öffentliche Artikulation von Interessen aus und tragen dazu bei, daß sich in Äthiopien bisher keine starke Zivilgesellschaft entwickelt hat. Zugleich werden am Beispiel Äthiopien Möglichkeiten und Grenzen einer externen Förderung politischer Partizipation untersucht. Die Autorin plädiert dafür, in solche Bemühungen ein möglichst breites Spektrum der in der Zivilgesellschaft vorhandenen politischen Kräfte einzubeziehen. Konkreten Maßnahmen zur Demokratieförderung sollte eine detaillierte Analyse der Zivilgesellschaft vorangehen, denn insbesondere in einer blockierten Demokratie wie Äthiopien besteht die Gefahr, durch eine einseitige Förderung regierungskonformer Gruppen bestehende Machtverhältnisse zu stärken. |
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Beschreibung: | Literaturverz. S. 142 - 156 |
Beschreibung: | 163 S 21 cm |
ISBN: | 3928049577 3-928049-57-7 |