Jugend als soziale Kategorie oder: Warum Jugend keine Gruppe und auch kein soziales Problem ist

Ausgehend von der Beobachtung erheblicher „Theoriedefizite der Jugendforschung“ (Mansel/Griese/Scherr 2003; vgl. auch Eulenbach/Ecariaus 2012; Merkens 2008, 2011) werden im Folgenden einige Überlegungen zur Problematik gängiger Verwendungen des Jugendbegriffs entwickelt. Aufgezeigt wird, dass die Un...

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Veröffentlicht in:Jugend als soziales Problem - soziale Probleme der Jugend?
1. Verfasser: Scherr, Albert (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2014
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ausgehend von der Beobachtung erheblicher „Theoriedefizite der Jugendforschung“ (Mansel/Griese/Scherr 2003; vgl. auch Eulenbach/Ecariaus 2012; Merkens 2008, 2011) werden im Folgenden einige Überlegungen zur Problematik gängiger Verwendungen des Jugendbegriffs entwickelt. Aufgezeigt wird, dass die Unterscheidung sozial ungleicher und soziokulturell heterogener sowie männlicher und weiblicher Jugenden eine zwar durchaus weiterführende, aber keine zureichende Reaktion auf die wiederkehrende Kritik homogenisierender Jugendkonzepte ist. Denn sie lässt die Frage unbeantwortet, worin die Gemeinsamkeit der nach diesen Kriterien unterschiedenen Jugenden zu sehen ist. In Abgrenzung gegen die in der empirischen Jugendforschung gängige Operationalisierung von Jugend als Altersgruppe wird – in Anlehnung an Varianten der sozialkonstruktivistischen Kritik des Gruppismus in den Sozialwissenschaften (vgl. insbesondere Brubaker 2007) – argumentiert, dass eine theoretisch-reflexive Klärung der Annahmen, die in die gesellschaftliche Konstruktion von Jugenden eingehen, eine unverzichtbare Voraussetzung für eine solche Jugendforschung ist, die darauf zielt, reflexive Distanz zu Common-Sense-Annahmen einzunehmen, die für politische, pädagogische und mediale Jugenddiskurse kennzeichnend sind. Vor diesem Hintergrund wird für eine Forschungsperspektive plädiert, die Jugend nicht als soziale Gruppe, sondern als in sich widersprüchliche Form der Vergesellschaftung des Aufwachens betrachtet.
Beschreibung:Literaturangaben
ISBN:3779924609
9783779924609