Nach dem Beispiel Carl Philipp Emanuel Bachs? Freundschaftskult und Flötenmusik im 18. und frühen 19. Jahrhundert

Vor dem Hintergrund der Entwicklung des literarischen Freundschaftskultes im 18. Jahrhundert, der "Pièces caractèristiques" Carl Philipp Emanuel Bachs und deren biografischer Verankerung wurde die Frage nach Entsprechungen in der Flötenmusik zwischen 1750 und dem ersten Drittel des 19. Jah...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Flötenmusik in Geschichte und Aufführungspraxis zwischen 1650 und 1850
1. Verfasser: Kremer, Joachim (VerfasserIn)
Pages:1650
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2009
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Beschreibung
Zusammenfassung:Vor dem Hintergrund der Entwicklung des literarischen Freundschaftskultes im 18. Jahrhundert, der "Pièces caractèristiques" Carl Philipp Emanuel Bachs und deren biografischer Verankerung wurde die Frage nach Entsprechungen in der Flötenmusik zwischen 1750 und dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts aufgeworfen. Besonders im Bereich der Ensemblemusik ist in einigen Fällen die Gleichzeitigkeit von biografischer Nähe, einem Netz von Freundschaftsbeziehungen, der kompositorischen Umsetzung und der Rezeption und Publikation nachweisbar, auch wenn wegen der räumlichen Entfernung eine direkte Anlehnung an den Kreis um Carl Philipp Emanuel Bach wenig wahrscheinlich ist. In Klöfflers Zyklus ist ein solches Freundschaftsmotiv besonders deutlich zu fassen, auch wenn die im gesamten Zyklus stets unverändert ausgebildete dialogué-Struktur eine anspruchsvolle Ausbildung von "Pièces caractèristiques" im Sinne Bachs, die auch mit dem Anspruch eines originären Werkes sich verbinden könnte, verhindert. Gerade aber "Einfachheit" im weitesten Sinn kann Garant für die Aufführbarkeit in privat-freundschaftlichen Kreisen werden. Im Falle der Londoner Flötenszene im frühen 19. Jahrhundert wird aber erkennbar, dass im Zuge der Kommerzialisierung der Musikkultur die freundschaftlichen Kontakte höchstens auf den Anlass der Entstehung hinweisen. Damit diese überhaupt tragfähig und kommerziell nutzbar sein konnten, münden Fragen nach den freundschaftlichen Beziehungen schnell in Fragen zum Repertoire Londons im frühen 19. Jahrhundert, der Mobilität von Musikern und einem eventuellen Widerhall in der Publizistik wie auch der Verlagsgeschichte.// The emergence of the literary cult of friendship in the 18th century, Carl Philipp Emanuel Bach's pièces caractèristiques and their origins in his life are the background for trying to identify possible corresponding elements in flute music between 1750 and the first third of the 19th century. Ensemble music, especially, offers several cases in which the concurrence of biographical proximity, a network of friendships, compositional setting, reception, and publication can be documented, even if geographical distance makes any direct influence from C.P.E. Bach's circle improbable. This kind of friendship motif is particularly evident in Klöffler's cycle, although the utterly unchanging form of the dialogic structure through the entire cycle impedes any complex development in the manner of Bach, which might also aspire to originality. Simplicity itself, however, in its broadest sense can ensure performability in private circles among friends. In the case of the early-19th-century London flute scene, however, it is clear that as a result of the commercialization of musical culture, acquaintanceships can, at most, explain the occasion for which a work was composed. Discussion about the viability and commercial value of friendly relationships soon leads to discussion of London repertoire in the early 19th century, musicians' mobility, and possible echoes in journalism and publishing history (AN: 2009-21425) (RILM)
Beschreibung:Ill., graph. Darst.
ISBN:9783895121357
9783896397072