"Das vornehmste... in der Music ist eine gute, fliessende, bewegliche Melodie" Johann Mattheson und die Empfindsamkeit
Johann Mattheson war ein höchst vielseitiger Musiker, Schriftsteller, Diplomat und Übersetzer. Seine Heimatstadt Hamburg, eine weltoffene Stadt mit einem lebendigen Musikleben, war eine Hochburg der Publizistik und ein Zentrum der deutschen Frühaufklärung. Hier nahm Mattheson die aus Frankreich und...
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Veröffentlicht in: | Aspekte der Musik des Barock |
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1. Verfasser: | |
Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2006
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Zusammenfassung: | Johann Mattheson war ein höchst vielseitiger Musiker, Schriftsteller, Diplomat und Übersetzer. Seine Heimatstadt Hamburg, eine weltoffene Stadt mit einem lebendigen Musikleben, war eine Hochburg der Publizistik und ein Zentrum der deutschen Frühaufklärung. Hier nahm Mattheson die aus Frankreich und England kommenden aufklärerischen Trends in Philosophie und Ästhetik auf. Solche Strömungen sind insbesondere in seinen frühen Traktaten spürbar, wo er den Sinnen und insbesondere dem Gehörsinn eine zentrale Rolle zumisst, was sich vordergründig auch in einer verstärkten Verwendung der Begriffsfelder von "sentimental" und "empfindsam" niederschlägt. Die neue Ästhetik der Empfindsamkeit ist in Matthesons Musikanschauung stets präsent, insbesondere in seinen Überlegungen zur Melodie. Der alten kontrapunktischen Kompositionsart stellt Mattheson eine kompositorische Struktur gegenüber, in der die als fließend und beweglich definierte Melodie die Hauptrolle übernimmt. Matthesons wegweisende Überlegungen zur Melodie wurden zur Grundlage der neuen Musikanschauung von Aufklärung und Empfindsamkeit.Johann Mattheson (1681–1764) was an extremely versatile musician, writer, diplomat, and translator. His native city, Hamburg, was open to the world, had a lively musical life, was a literary capital, and a center of early German Enlightenment thought. It was here that Mattheson absorbed the Enlightenment trends in philosophy and aesthetics imported from France and England. These movements are particularly evident in his early treatises, where he assigns a central role to the senses and especially to hearing, immediately noticeable in his frequent use of terms such as "sentimental" and "sensitive". The new aesthetic of sensibility is always present in Mattheson's view of music, especially in his reflections about melody where he contrasts earlier contrapuntal technique with a compositional structure in which melody, defined as flowing and flexible, assumes the principal role. Mattheson's pioneering considerations about melody became the basis of the new concept of music of Enlightenment and sensibility. (RILM) |
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ISBN: | 3890076491 |