Pflegebedarfserhebung auf onkologischern Abteilungen in einem deutschen Universitätsklinikum
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Ist-Zustand der Pflegebedarfserhebung bei stationärer Aufnahme onkologischer Patientinnen und Patienten eines Universitätsklinikums in Deutschland zu explorieren. Folgende Forschungsfragen wurden unter anderem gestellt: Führen die Pflegenden eine Pflegebe...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Pflege |
---|---|
1. Verfasser: | |
Weitere Verfasser: | |
Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2008
|
Schlagworte: | |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Ist-Zustand der Pflegebedarfserhebung bei stationärer Aufnahme onkologischer Patientinnen und Patienten eines Universitätsklinikums in Deutschland zu explorieren. Folgende Forschungsfragen wurden unter anderem gestellt: Führen die Pflegenden eine Pflegebedarfserhebung bei stationärer Aufnahme durch? Zu welchem Zeitpunkt wird der Pflegebedarf erhoben und was wird erhoben? Was wird dokumentiert, wann wird dokumentiert und in wie weit ist der Patient in die Dokumentation eingebunden? Welche Faktoren auf Seiten der Pflegenden beeinflussen die Pflegebedarfserhebung? Für die Datensammlung wurden zwei Methoden verwendet. Es erfolgte die Analyse der aktuellen Pflegedokumente (n=68) und die Selbsteinschätzung der Pflegenden mittels Fragebogens (=81). Dazu wurde mittels qualitativen Pilottests je ein Instrument entwickelt und getestet. Die Ergebnisse belegen, dass die Einschätzung der Pflegenden hinsichtlich ihres Dokumentationsverhaltens und die tatsächliche Pflegedokumentation u.a. in Bezug auf den Zeitpunkt der Pflegebedarfserhebung und der Dokumentation inkongruent sind. Das heißt z.B. mit Blick auf die psychischen, sozialen und spirituellen Pflegebedarfe: die Pflegenden sind der Meinung, sie hätten diese bei der Dokumentation weitaus stärker berücksichtigt, als dies tatsächlich der Fall war. Eine Einbindung der Patientinnen und Patienten in die Dokumentation findet laut Analyse der Pflegedokumentation in 15% der Fälle statt. Ferner besteht nach Einschätzung der Pflegenden Verbesserungsbedarf mit Blick auf die allgemeine Kommunikationskompetenz, die Schulung und Überprüfung verwendeter Instrumente sowie die Standardisierung der Pflegedokumentation. Die internationale Literatur bestätigt den durch die Untersuchung erhobenen Mangel. Die Sicht der onkologischen Patientinnen und Patienten sollte stärker als bisher in die Erhebung des Pflegebedarfs einbezogen werden. Es ist anzunehmen, dass auf diese Weise der jeweils indivduelle Pflegebedarf angemessener erfasst werden kann. Selbsteinschätzungsinstrumente könnten sich in diesem Zusammenhang als geeignete Hilfsmittel erweisen. Die verwendeten Instrumente zur Pflegebedarfserhebung sollten per Schulung vermittelt und auf Gültigkeit, Zuverlässikeit, Praxisnähe und Anwenderfreundlichkeit fortlaufend überprüft werden. |
---|---|
ISSN: | 1012-5302 |