Reduktion der Lärmbelästigung durch Geschwindigkeitsmessanlagen? Eine Interventionsstudie in Lübeck = Are speed cameras able to reduce traffic noise disturbances? : An intervention study in Luebeck

Ziel der Studie: Störungen durch Verkehrslärm können langfristig zu Gesundheitsschäden führen. Wir haben untersucht, ob die subjektiv empfundene Lärmbelästigung von Anwohnern stark befahrener Straßen in Lübeck nach der Installation einer Geschwindigkeitsmessanlage (GMA) reduziert werden kann. Method...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Das Gesundheitswesen
1. Verfasser: Schnoor, Maike (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Waldmann, A. (VerfasserIn), Pritzkuleit, R. (VerfasserIn), Tschorz, J. (VerfasserIn), Gigla, Birger (VerfasserIn), Katalinic, Alexander (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2014
Schlagworte:
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Ziel der Studie: Störungen durch Verkehrslärm können langfristig zu Gesundheitsschäden führen. Wir haben untersucht, ob die subjektiv empfundene Lärmbelästigung von Anwohnern stark befahrener Straßen in Lübeck nach der Installation einer Geschwindigkeitsmessanlage (GMA) reduziert werden kann. Methodik: Im August 2012 wurden in 2 stark befahrenen Straßen Lübecks je eine GMA installiert (IG). Die Anwohner im Bereich von 1,5km vor und hinter der GMA wurden vor (t0), 8 Wochen (t1) und 12 Monate (t2) nach deren Installation schriftlich zu ihrer subjektiven Lärmbelästigung befragt. Als Kontrollstraßen (KG) diente eine weitere stark befahrene Straße, ohne GMA sowie 2 Hauptverkehrsadern, in denen bereits seit längerem GMAs bestehen. Zu t0 und t1 wurden zusätzlich objektive Messungen des Lärmschallpegels durchgeführt. Ergebnisse: Die Teilnahmerate lag zwischen 35,9% (t0) und 27,2% (t2). In der KG war der Anteil der Frauen (61,4-63,7%) signifikant höher als in der IG (53,7-58,1%, p<0,05), und die Teilnehmer waren im Mittel signifikant jünger (46,5±20,5-50±22,0 vs. 59±7,0-60,5±16,9 Jahre, p<0,05). Die Lärmbelästigung, gemessen auf einer Skala von 0-10, sank von t0 zu t2 in der IG und in der KG um 0,2 Punkte. Direkt gefragt gaben 15,2% in der IG und 19,3% in der KG eine Lärmmindrung zu t2 am. Die objektive Messung ergab eine gemittelte Reduktion des Dauerschallpegels zu t1 um 0,6dB. Schlussfolgerung: Eine Veränderung des Schallpegels um 0,6dB ist nur im direkten Vergleich wahrnehmbar, sodass die objektiven Messungen die subjektiven Wahrnehmungen bestätigen. Als alleinige Maßnahme zur Lärmreduktion (und Gesundheitsförderung) ist das Aufstellen eine GMA daher nicht ausreichend.
ISSN:0941-3790