Volkswirtschaftliche Kosten von MRSA in Deutschland = On the economic burden of MRSA in Germany

Einführung: Methicillin-resistente S. aureus (MRSA)-Stämme weisen neben einer Resistenz gegen ß-Laktamantibiotika häufig auch gegen weitere Antibiotikaklassen Resistenzen auf, sodass durch MRSA ausgelöste Infektionen schwierig zu behandeln und für die Patienten mit zusätzlichen Belastungen verbunden...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Das Gesundheitswesen
1. Verfasser: Claus, Franziska (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Sachse, A. (VerfasserIn), Ried, W. (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2014
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Beschreibung
Zusammenfassung:Einführung: Methicillin-resistente S. aureus (MRSA)-Stämme weisen neben einer Resistenz gegen ß-Laktamantibiotika häufig auch gegen weitere Antibiotikaklassen Resistenzen auf, sodass durch MRSA ausgelöste Infektionen schwierig zu behandeln und für die Patienten mit zusätzlichen Belastungen verbunden sind. Die daraus resultierende zusätzliche Krankheitslast lässt hohe volkswirtschaftliche Kosten vermuten. Ziel: Ziel ist die Darstellung der durch MRSA-Kolonisationen und -Infektionen entstehenden Kosteneffekte sowie deren Quantifizierung mithilfe publizierter Studien, um die Krankheitskosten von MRSA in Deutschland abschätzen zu können. Methodik: Auf Basis verfügbarer Literatur wurden tangible und intangible Kosten in Deutschland je Fall ermittelt. Durch Verbindung mit Daten des MRSA-KISS, weiterer Prävalenzdaten und Daten des Statistischen Bundesamtes erfolgte eine Hochrechnung auf durch MRSA indizierte Gesamtkosten, die in Preisen des Jahres 2011 ausgewiesen sind. Ergebnisse: Die im Krankenhaus entstehenden Kosten lassen sich für das Jahr 2011 auf 354,29 Mio.€ bis 1,55 Mrd.€ schätzen. Durch Produktivitätsverluste entstehende indirekte Kosten können auf mindestens 92,77 Mio.€ quantifiziert werden, während der durch MRSA-Infektionen entstehende Verlust an qualitätsbereinigten Lebensjahren je infizierten Patient mit 0,292*t angegeben werden kann, wobei t die Zeit der Eischränkung aufgrund der MRSA-Infektion bezeichnet. Schlussfolgerung: Da direkte Kosten, die in Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen sowie im ambulanten Sektor entstehen, sowie indirekte und intangible Kosten bisher wenig untersucht worden sind, lassen sich die in Deutschland jährlich durch MRSA entstehenden Krankheitskosten nicht vollständig quantifizieren. Dennoch kann gezeigt werden, dass MRSA-Kolonisationen und -Infektionen nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in der übrigen Volkswirtschaft hohe Kosten verursachen.
ISSN:0941-3790