Bildungsunterschiede im Tabakkonsum und Rauchausstieg junger Erwachsener. Ergebnisse der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell" (GEDA) 2009 und 2010
Hintergrund: Studien zeigen, dass Jugendliche, die ein Gymnasium besuchen, seltener rauchen als Gleichaltrige an anderen weiterführenden Schulen. Der Beitrag untersucht, wie sich bildungsbezogene Unterschiede im Rauchverhalten im jungen Erwachsenenalter fortsetzen. Neben der Häufigkeit und Intensitä...
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Veröffentlicht in: | Das Gesundheitswesen |
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Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2014
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Zusammenfassung: | Hintergrund: Studien zeigen, dass Jugendliche, die ein Gymnasium besuchen, seltener rauchen als Gleichaltrige an anderen weiterführenden Schulen. Der Beitrag untersucht, wie sich bildungsbezogene Unterschiede im Rauchverhalten im jungen Erwachsenenalter fortsetzen. Neben der Häufigkeit und Intensität des Tabakkonsums wird dabei ein besonderes Augenmerk auf das Ausstiegsverhalten gelegt. Methodik: Die Analysen basieren auf Angaben der 18 bis 29-jährigen Männer und Frauen, die an dem vom Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführten, bundesweit repräsentativen Telefonsurveys „Gesundheit in Deutschland aktuell" (GEDA) 2009 und 2010 teilgenommen gaben (N=7620). Das Rauchverhalten wird auf Basis mehrerer Einzelfragen zur Häufigkeit und Intensität des Tabakkonsums erfasst. Der Bildungsstatus wird anhand des höchsten allgemeinbildenden Schulabschlusses bestimmt und in 3 Gruppen unterteilt: niedrig (kein Schulabschluss/Hauptschulabschluss), mittel (Realschulabschluss/Mittlere Reife), hoch (Abitur/Fachhochschulreife). Neben Prävalenzen werden durch logistische Regressionen ermittelte, altersadjustierte Odds Ratios (OR) mit 95%-Konfidenzintervallen (95%-KI) berichtet. Ergebnisse: Laut GEDA rauchen 42,6% der Männer und 36,7% der Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren. Der Anteil der aktuellen Raucher und Raucherinnen nimmt mit abnehmendem Bildungsgrad zu. Die statistische Chance zu rauchen ist bei Männern und Frauen mit niedriger Bildung gegenüber jenen mit hoher Bildung um den Faktor 3,72 (95%-KI 2,90-4,77) bzw. 3,00 (95% KI 2,30-3,92) erhöht. Auch in Bezug auf die Intensität des Tabakkonsums sind signifikante Unterschiede zu Ungunsten von Personen mit niedriger Schulbildung festzustellen. Die Chance eines erfolgreichen Rauchausstiegs ist bei Personen mit niedriger im Vergleich zu jenen mit hoher Bildung signifikant verringert. (Männer: OR=0,45; 95%-KI 0,31-0,66; Frauen; OR=0,65; 95%-KI 0,44-0,94). Schlussfolgerung: Die Befunde lassen darauf schließen, dass junge Erwachsene mit niedriger Schulbildung sowohl häufiger anfangen zu rauchen als auch seltener wieder mit dem Rauchen aufhören. Maßnahmen der Tabakprävention und Tabakentwöhnung sollten sich daher verstärkt an junge Erwachsene mit niedriger Schulbildung richten. |
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ISSN: | 0941-3790 |