Gründe von Änderungen der medikamentösen Therapie nach Krankenhausentlassung eine qualitative Studie aus Sichtweise von Hausärzten und Patienten = Reasons of changes in drug therapy after hospital discharge : a qualitative study of perception by general practitioners and patients

Hintergrund: Durch einen Krankenhausaufenthalt kommt es häufig zu einer Änderung der Medikation. Üblicherweise werden in einem "Entlassungsbrief" die wesentlichen Ergebnisse des stationären Aufenthaltes sowie die weiteren Therapieempfehlungen zusammengefasst. Der Hausarzt entscheidet auf d...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Das Gesundheitswesen
1. Verfasser: Gröber-Grätz, Dagmar (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Waldmann, U.-M. (VerfasserIn), Metzinger, Uwe Richard (VerfasserIn), Werkmeister, P. (VerfasserIn), Gulich, M. (VerfasserIn), Zeitler, H.-P. (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2014
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Durch einen Krankenhausaufenthalt kommt es häufig zu einer Änderung der Medikation. Üblicherweise werden in einem "Entlassungsbrief" die wesentlichen Ergebnisse des stationären Aufenthaltes sowie die weiteren Therapieempfehlungen zusammengefasst. Der Hausarzt entscheidet auf dieser Grundlage über das weitere Vorgehem unter Berücksichtigung individueller Aspekte seines Patienten. Ziel der Studie ist es, die Entwicklung der Medikation vom Therapievorschlag im Krankenhausentlassungsbrief über den Hausarzt bis hin zum Patienten nachzuzeichnen und die Gründe/Einflussfaktoren für etwaige Änderungen oder auch Beibehalten der Medikation zu identifizieren. Methoden: Prospektive qualitative Studie mit konsekutiv ausgewählten Patienten, die mit neuer Dauermedikation nach einem stationären Aufenthalt von einer internistischen Station entlassen wurden. Semistrukturierte Interviews mit Patienen 4-6 Wochen nach Krankenhausentlassung. Daran anschließend wurden Interviews mit den behandelnden Hausärzten zum Stand der aktuellen Medikation durchgeführt. Die Interviews wurden elektronisch aufgezeichnet, nach der Konsensmethode ausgewertet und auf Veränderungen sowie Einflussfaktoren hin untersucht. Zur Aufdeckung von Diskrepanzen in der medikamentösen Therapie wurde der Entlassungsbrief in die Analyse mit aufgenommen. Ergebnisse: Insgesamt wurden mit 34 Patienten und deren Hausärzte leitfragengestützte Interviews durchgeführt. Medikationsänderungen traten gehäuft im Verlauf von Wochen nach Krankenhausentlassung auf. Die medikamentöse Therapieempfehlung wurde von den Hausärzten aus unterschiedlichen medizinischen und nichtmedizinischen Gründen geändert. Als nichtmedizinische Gründe konnten ökonomische, gesundheitspolitische Zwänge, aber auch die persönliche Überzeugung oder eine Non-Adhärenz des Patienten identifiziert werden. Begründungen für eine Änderung der Medikation durch den Patienten waren, wenn Zweifel an der Notwendigkeit der Einnahme des Medikamentes, Unverträglichkeiten, aber auch Ängste und eine unzureichende Aufklärung über ein Medikament. Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten zeigen auf, dass der Übergang von der stationären zur ambulanten Betreuung eine empfindliche Schnittstelle in der Patientenversorgung darstellt. Die Daten erlauben keine quantitative Schätzung der Größenordnung des Phänomens. In dieser Studie werden die Gründe für die Modifikation der Medikation aufgezeigt. Diese Erkenntnisse können als Grundlage für weitere Untersuchungen oder die Entwicklung von Intervention zur Vermeidung unerwünschter Medikationsänderungen dienen.
ISSN:0941-3790