Das Überleitungsmanagement der postoperativen Akutschmerztherapie in die ambulante Weiterbehandlung = Transfer management of postoperative acute pain therapy to outpatient aftercare
Die Bedeutung der adäquaten postoperativen Schmerztherapie im stationären Bereich ist seit vielen Jahren im Fokus der Forschung und anerkannt. Die ambulante schmerztherapeutische Versorgung nach Entlassung ist hingegen bisher nahezu nicht untersucht. Mittels einer prospektiven Beobachtungsstudie wur...
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Veröffentlicht in: | Das Gesundheitswesen |
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Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2014
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Zusammenfassung: | Die Bedeutung der adäquaten postoperativen Schmerztherapie im stationären Bereich ist seit vielen Jahren im Fokus der Forschung und anerkannt. Die ambulante schmerztherapeutische Versorgung nach Entlassung ist hingegen bisher nahezu nicht untersucht. Mittels einer prospektiven Beobachtungsstudie wurde die Überleitung der Schmerztherapie von stationärer in die ambulante Behandlung untersucht. Die Patientenbefragung fand zum Zeitpunkt des stationären Aufenthaltes, 2 Wochen und 6 Monate nach Entlassung statt. Zusätzlich wurde der weiterbehandelnde, niedergelassene Arzt per Fragebogen interviewt. Der Schwerpunkt der Befragung lag auf der Messung der Schmerzintensität, der Patientenzufriedenheit und der Lebensqualität. Als Messinstrumente wurden die visuelle Analogskala und der SF-12 verwendet. Die Patientenzufriedenheit wurde mittels des Kölner Patientenfragebogens erfasst. Von 128 Patienten bescvchrieben 72.9% mittelstarke bis starke Schmerzen direkt nach einer unfallchirurgischen Operation. 90,8% der Patienten verspüren direkt nach Entlassung Schmerzen, davon beträgt in 67,4% der Fälle der Schmerz ≥3 auf der numerischen Rating-Skala (NRS) und in 23,4% der Fälle sogar ≥6. Sechs Monate nach Entlassung berichten immer noch 29,4% der Patienten über Schmerzen. 60,8% der Patienten sind zufrieden mit der Überleitung in ihr häusliches Umfeld, 16% unzufrieden und 23,2% weder zufrieden noch unzufrieden. Als wichtige Faktoren, die die Unzufriedenheit mit der Überleitung beeinflussen, konnten das weibliche Geschlecht, das jüngere Alter, die schlechtere körperliche Verfassung zum Zeitpunkt der stationären Befragung und sowohl die Unzufriedenheit mit der Schmerztherapie nach Entlassung als auch während des stationären Aufenthaltes detektiert werden. Die vorliegende Studie zeigt den Stellenwert der Akutschmerztherapie auch über die Entlassung hinaus. Während die Schmerztherapie stationär vielfach untersucht worden ist, liegen kaum Daten über das Fortführen der Schmerztherapie nach Entlassung vor. Gerade im Hinbblick auf die Entwicklung von chronischen postoperativen Schmerzen gilt es, diese Lücke zu schließen. |
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ISSN: | 0941-3790 |