Patientenschulungen zum Gerinnungsselbstmanagement Angebotssituation in Hessen = Patient education for self-management of oral anticoagulation§Situation in Hesse

Ziel der Studie: Die orale Antikoagulation (OAK) hat in der Prävention von thromboembolischen Ereignissen einen festen Stellenwert. Patientinnen und Patienten mit einer Langzeitindikation für eine OAK können mittels Gerinnungsselbstmanagement aktiv in die Therapie einbezogen werden, allerdings ist d...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Das Gesundheitswesen
1. Verfasser: Hirschfeld, Julia (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Mergenthal, Karola (VerfasserIn), Petersen, J. J. (VerfasserIn), Rauck, S. (VerfasserIn), Roehl, Ina (VerfasserIn), Ulrich, L.-R. (VerfasserIn), Siebenhofer-Kroitzsch, Andrea (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2014
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ziel der Studie: Die orale Antikoagulation (OAK) hat in der Prävention von thromboembolischen Ereignissen einen festen Stellenwert. Patientinnen und Patienten mit einer Langzeitindikation für eine OAK können mittels Gerinnungsselbstmanagement aktiv in die Therapie einbezogen werden, allerdings ist dessen Durchführung in Deutschland an eine Patientenschulung gebunden. Um strukturell relevante Unterschiede von Schulungszentren für Gerinnungsselbstmanagement in Hessen aufzuzeigen, wurden alle hessischen Schulungszentren identifiziert und eine Adressliste unter Angabe der Strukturmerkmale erstellt. Methodik: Zwischen Januar und Juli 2012 erfolgte mithilfe eines selbstentwickelten Fragebogens eine telefonische oder schriftliche Befragung aller in Hessen bekannten Schulungszentren und eine deskriptive Auswertung der Strukturmerkmale. Ergebnisse: 44 Schulungszentren (65%) konnten für die Erhebung erfasst und je nach Zertifizierungsstatus der Arbeitsgemeinschaft Selbstkontrolle der Antikoagulation (ASA) analysiert werden (n=19 zertifizierte Zentren). Zertifizierte Zentren schulen im Durchschnitt 6 Stunden (Range: 2-9) vs. nicht-zertifizierter Zentren mit 5,5 Stunden (Range:1-12) pro Schulung. In zertifizierten Zentren finden häufiger Gruppenschulungen/Jahr (durchschnittlich 17 vs .8) und auch häufiger Einzelschulungen/Jahr (durchscnittlich 10 vs. 5) statt. Zertifizierte Zentren schulen zwischen 10 und 365 Patientinnen und Patienten pro Jahr, nicht zertifizierte 5-77. Zertifizierte Zentren bieten häufiger Nachschulungen (84% vs. 40%) an und schließen die Schulungen mit einem schriftlichen Test ab (74% vs 44%). Nur in 9 der Schulungszentren werden Materialien für Patientinnen und Patienten mit Migrationshinterund angeboten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass es zum Teil gravierende Strukturunterschiede bei den Schulungen zum Gerinnungsselbstmanagement in Hessen gibt und davon auszugehen ist, dass Patientinnen und Patienten, die in unterschiedlichen hessischen Einrichtungen an einer Schulung für das Gerinnungsselbstmanagement teilnehmen, keine vergleichbaren Bedingungen vorfinden. Zur Qualitätssteigerung der Schulungsangebote, sowie zur zur Sicherstellung eines durchgängigen Wissenstands von Patientinnen und Patienten, sind regelmäßige Überpüfungen anhand belegter Qualitätsindikatoren notwendig.
ISSN:0941-3790