Humane Tierarzneimittelexpositionen im Einzugsbereich des Giftnotrufes Erfurt 2003-2012 = Human exposures to veterinary medicines reported to the Poisons Information Centre Erfurt from 2003 to 2012
Ziel der Studie: Ziel der Studie war es, Informationen zu allen humanen Tierarzneimittelexpositionen (HEVM) zu erhalten, die dem Giftnotruf Erfurt über einen Zeitraum von 10 Jahren gemeldet wurden. Methodik: Retrospektive Analyse der Häufigkeiten, Expositionsumstände, Symptomschwere, Altersgruppen u...
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Veröffentlicht in: | Das Gesundheitswesen |
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Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2014
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Zusammenfassung: | Ziel der Studie: Ziel der Studie war es, Informationen zu allen humanen Tierarzneimittelexpositionen (HEVM) zu erhalten, die dem Giftnotruf Erfurt über einen Zeitraum von 10 Jahren gemeldet wurden. Methodik: Retrospektive Analyse der Häufigkeiten, Expositionsumstände, Symptomschwere, Altersgruppen und Substanzen aller HEVM im Einzugsbereich des Giftnotrufes Erfurt von Anfang des Jahres 2003 bis Ende des Jahres 2012. Ergebnisse: Insgesamt wurden 389 HEVM-Fälle mit 409 Tierarzneimitteln (0,3% aller Humanexpositionen (HE), 360 Monoexpositionen) erfasst. Der Kinder- und Erwachsenanteil war vergleichbar bei HEVM (Kinder: 52,4%, Erwachsene: 46,0%) und allen HE (Kinder: 48,7%, Erwachsene 48,7%), wobei jedoch signifikante (p<0,05) Unterschiede bei manchen Altersuntergruppen bestanden. Akzidentelle Expositionen waren signifikant (p<0,05) häufiger bei HEVM-Fällen (83,3%) als bei allen HE (59,3%), während der Anteil suizidaler Expositionen signifikant (p<0,05) niedriger lag (HEVM: 6,4%, alle HE: 23,6%). Die häufigsten Tierarzneimittel (ATVvet) bei HEVM waren antiparasitäre Wirkstoffe, Insektizide und Repellentien (n=185), Wirkstoffe für das Nervensystem (n=48), Wirkstoffe für das Herzkreislaufsystem (n=35) und Immunologika (n=35). In den meisten HEVM-Fällen wurden keine oder nur leichte Symptome (83,8%) und selten mittelschwere (10/389, 2,6%) oder schwere Symptome beobachtet (5/389, 1,3%). In 4 von 5 HEVM-Fällen mit schwerer Symptomatik waren Wirkstoffe für die Euthanasie von Tieren (n=3) oder Methadon (n=1) beteiligt. In einem Fall führte die Selbstbehandlung eines Ziegenhirten mit einem Entwurmungsmittel zu einer vorübergehenden Blindheit. Schlussfolgerung: Im Vergleich zu allen HE sind HEVM selten. Die meisten akzidentellen Expositionen bei Laien verursachten keine oder nur leichte Symptome. Bei suizidaler Einnahme oder Injektion von Wirkstoffen für die Euthanasie von Tieren oder Opioiden durch Tierärzte können jedoch schwere Symptome erwartet werden. |
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ISSN: | 0941-3790 |