Hepatitis A/B-Kombinationsimpfung: Evaluation eines Impfprogramms in Werkstätten für Menschen mit Behinderung = Combined hepatitis A/B vaccination: evaluation of a vaccination schedule in facilities for handicapped people

Ziel der Studie: Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung haben ein erhöhtes Infek­tionsrisiko für eine virale Hepatitis. Bisherige ­Studien zeigen widersprüchliche Daten zum Hepatitis-Impferfolg in dieser Personengruppe, die häufig unter besonderen Bedingungen lebt und arbeitet ­sowie ge...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Das Gesundheitswesen
1. Verfasser: Wolters, B. (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Müller, T. (VerfasserIn), Ross, R. S. (VerfasserIn), Kundt, R. (VerfasserIn), Roggendorf, M. (VerfasserIn), Roggendorf, Hedwig (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2014
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ziel der Studie: Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung haben ein erhöhtes Infek­tionsrisiko für eine virale Hepatitis. Bisherige ­Studien zeigen widersprüchliche Daten zum Hepatitis-Impferfolg in dieser Personengruppe, die häufig unter besonderen Bedingungen lebt und arbeitet ­sowie gelegentlich Immundefekte aufweist. Methodik: Wir untersuchten die Antikörperantwort nach kombinierter Hepatitis A und B Impfung in den Werkstätten für behinderte Menschen der Stadt Essen (Deutschland) sowohl bei den dort beschäftigten Menschen mit Behinderung (n=949) als auch bei deren Betreuern (n=115). Ergebnisse: Schützende Antikörper gegen das Hepatitis A Virus fanden wir in 98,9% der Menschen mit Behinderung und bei allen Betreuern. Die HBV-Seroprotektionsrate der Behinderten lag bei 90,2% und war vergleichbar mit der Seroprotektionsrate der Betreuer (91,3%). Auffrischimpfungen wurden bei allen Impflingen mit anti-HBs Werten unter 100 IU/l angeboten (28% der Menschen mit Behinderung, 23,5% der Betreuer). Die Low-Responder in der Gruppe der Menschen mit Behinderung entwickelten im Anschluss an die Nachimpfung in etwa 50% der Fälle eine anti-HBs Konzentration von über 100 IU/l. Die Non-Resonder dagegen zeigten in etwa 30–40% eine Seroprotektion nach der jeweiligen Impfstoffgabe. Schlussfolgerung: Aufgrund der Ergebnisse unserer Studie würden wir die serologische Untersuchung des HBV-Impferfolgs etwa 4–8 Wochen nach der Impfung empfehlen. Zum einen werden so die Personen erkannt, die eine Booster-Impfung benötigen und zum anderen sollten die Non-Responder auf das Vorliegen einer aktiven Hepatitis B untersucht werden. Bei einem Fünftel der in dieser Studie eingeschlossenen Non-Responder wurde eine HBsAg-positive Hepatitis B gefunden.
ISSN:0941-3790