Die Patientenperspektive in der Behandlung von Neuroendokrinen Tumoren eine Analyse mittels Analytic Hierarchy Process = Patients' priorities in the treatment of neuroendocrine tumours : an analytical hierarchy process
Hintergrund: Neuroendokrine Tumoren (NET) sind relativ seltene, langsam wachsende und meist bösartige Tumoren. Da in Hinblick auf die Therapie von Neuroendokrinen Tumoren bislang kaum Daten zur Perspektive der Patienten existieren, ist eine Identifizierung und Gewichtung der patientenrelevanten Ther...
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Veröffentlicht in: | Das Gesundheitswesen |
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Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2016
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Zusammenfassung: | Hintergrund: Neuroendokrine Tumoren (NET) sind relativ seltene, langsam wachsende und meist bösartige Tumoren. Da in Hinblick auf die Therapie von Neuroendokrinen Tumoren bislang kaum Daten zur Perspektive der Patienten existieren, ist eine Identifizierung und Gewichtung der patientenrelevanten Therapieeigenschaften zielführend. Das Ziel dieser empirischen Studie war die Generierung der Patientenprioritäten bei der medikamentösen Behandlung von NET. Methode: Zur Identifizierung, Sammlung und Dokumentation aller potentiell patientenrelevanten Therapiemerkmale wurde zu Beginn der Studie eine Literaturrecherche durchgeführt. Im Anschluss daran wurden die Ergebnisse der Literaturrecherche mit qualitativen Patienteninterviews (N=9) überprüft. Basierend darauf wurde ein Fragebogen entwickelt, der sowohl soziodemografische Daten als auch die Patientenprioritäten hinsichtlich verschiedener Behandlungs- und Therapieaspekte bei NET mittels Analytical Hierarchy Process (AHP) erhob. Die Datenerhebung erfolgte in Echtzeit in der Gruppe mittels Item-Response System. Zur Auswertung der patientenrelevanten Zielkriterien wurde die Eigenvektormethode verwendet. Ergebnisse: Als Ergebnis der Interviews konnten von den 36 Therapiemerkmalen aus der Literaturanalyse, die 8 Merkmale herausgearbeitet werden, die von den Patienten am bedeutendsten eingeschätzt wurden. N=24 Teilnehmer nahmen an der AHP-Befragung teil. Es zeigte sich, dass das Attribut „Gesamt-Überlebenszeit“ für alle Befragten das bedeutsamste Merkmal einer medikamentösen Therapie war. Wie auch in den qualitativen Interviews wurde ersichtlich, dass die „Wirksamkeitsattribute“ die Nebenwirkungen in der Wichtigkeit dominieren. In der Bewertung aller Teilnehmer zeigten folglich die Attribute „Gesamt-Überlebenszeit“ (Wglobal: 0,418), „Progressionsfreies Überleben“ (Wglobal: 0,172) sowie „Ansprechen auf Behandlung“ (Wglobal:0,161) die höchste Relevanz. Von geringerer Bedeutung für den Patienten sind „Auftreten von Bauchschmerzen“ (Wglobal:0,051) sowie „Müdigkeit/Mattigkeit“ und „Risiko einer Unterzuckerung“ (Wglobal:0,034). Schlußfolgerung: Mithilfe des AHP konnten die wichtigsten Aspekte einer medikamentösen Therapie aus Sicht der Betroffenen erfasst und positive und negative Therapieeigenschaften miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die Ergebnisse geben somit Aufschluss darüber, wie stark eine Behandlungseigenschaft die Therapieentscheidung des Patienten beeinflussen kann. Aufbauend auf der gewonnenen Strukturierung der Wichtigkeiten der Therapiemerkmale müssen weitere Studienabschnitte zeigen, wie die Präferenzen von Patienten im Detail aussehen. Im Rahmen eines anschließenden Discrete-Choice Experiments werden die gewonnenen Ergebnisse validiert und die Therapiemerkmale entsprechend ihrer Vorziehenswürdigkeit gewichtet. |
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ISSN: | 0941-3790 |