Neu (im) Land - erste Bäuer:innen in der Peripherie der linienbandkeramische Fundplatz Lietzow 10 Im Havelland, Brandenburg

Bei einer Ausgrabung im havelländischen Lietzow in Brandenburg wurden jungsteinzeitliche Siedlungsbefunde entdeckt. Sie gehören zu zwei Hofstellen der jüngeren Linienbandkeramik, die um 5100-5000 v. u. Z. datiert. Die in der äußersten Peripherie des damaligen bäuerlichen Siedlungsgebiets gelegene Si...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Kirleis, Wiebke (VerfasserIn), Hahn-Weishaupt, Andrea (VerfasserIn), Weinelt, Mara (VerfasserIn), Jahns, Susanne (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Leiden Sidestone Press 2024
Schriftenreihe:ROOTS Studies 5
Schlagworte:
Online Zugang:Inhaltsverzeichnis
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Beschreibung
Zusammenfassung:Bei einer Ausgrabung im havelländischen Lietzow in Brandenburg wurden jungsteinzeitliche Siedlungsbefunde entdeckt. Sie gehören zu zwei Hofstellen der jüngeren Linienbandkeramik, die um 5100-5000 v. u. Z. datiert. Die in der äußersten Peripherie des damaligen bäuerlichen Siedlungsgebiets gelegene Siedlung Lietzow 10 bestand über ungefähr zwei Generationen. Die von dichtem Eichen-Kiefernwald umgebene Siedlung lag wie eine kleine Insel auf einer Grundmoränenplatte, die mit relativ fruchtbarem Boden und guter Grundwasserversorgung einen günstigen Standort für eine bäuerliche Existenz bot. Die nahen Niederungsgebiete waren zur gleichen Zeit von mesolithischen Wildbeutergruppen bewohnt. Die Analysen der zahlreichen Tier- und Pflanzenreste von Lietzow 10 zeigen das Bild einer voll entwickelten neolithischen Landwirtschaft mit dem Rind als wichtigstem Nutztier und Emmer als Hauptgetreide. Fischfang und wohl auch Sammelwirtschaft trugen in größerem Umfang zur Nahrungssicherung bei. Die Jagd spielte nur eine untergeordnete Rolle. Trotz ihrer randlichen Lage war die Siedlung aber keinesfalls isoliert. Der Großteil der Formen und Verzierungen des umfangreichen Keramikinventars zeigt deutlich den Einfluss aus dem mitteldeutschen Raum. Darüber hinaus sind weitreichende Fernbeziehungen bis Süddeutschland nachweisbar. Auch die Steinartefakte belegen Fernkontakte. Der Großteil der Steingeräte verweist auf ein regionales Netzwerk, da Flint und Mahlsteinrohstoff als Vollkerne von in einiger Entfernung zur Siedlung gelegenen Abbaustellen stammen. Hingegen fehlt ein eindeutiger Beweis für einen Austausch zwischen den mesolithischen und neolithischen Gruppen im Havelland
Beschreibung:152 Seiten
Illustrationen, Tabellen, Karten
ISBN:9789464270877
978-94-6427-087-7
9789464270884
978-94-6427-088-4