Flora

Objektbeschreibung: Das unter den Titel „Flora“ gestellte, kleine handliche und schmale Bändchen vereint vom blühenden Kraut ausgehende Wirkkraft und Sprachmagie. Reimlose Poesie, durchsetzt mit den lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen verbindet sich mit wortlosen Zeichen, kleinen Zeichnungen und...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Fahrner, Barbara (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Frankfurt Main 1990
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Beschreibung
Zusammenfassung:Objektbeschreibung: Das unter den Titel „Flora“ gestellte, kleine handliche und schmale Bändchen vereint vom blühenden Kraut ausgehende Wirkkraft und Sprachmagie. Reimlose Poesie, durchsetzt mit den lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen verbindet sich mit wortlosen Zeichen, kleinen Zeichnungen und Texturen. Leitend ist der mit Schreibmaschine geschriebene Text, an den sich handschriftliche Ergänzungen, zeilenweise oder in ganzen Blöcken anfügen. Das Handschriftliche wirkt wie ein Kommentar, eine Ergänzung, führt tatsächlich aber den maschinengeschriebenen Text inhaltlich fort. Die in losen Rhythmus über die Seiten fließenden, durchweg aus wenigen Worten gefügten Zeilen formieren sich wiederholt zu visuellen Gebilden, in denen Blüten- oder Blattformen aufscheinen, die aber in jedem Fall den Eindruck sprachmagischer Kraft auslösen. So können einzelne Zeichenfolgen als Zauberspruch gelesen werden, über den die Kraft der Pflanze aufgerufen wird. Nachdruck gewinnt die Anmutung durch die mit feinen Linien mehr angedeuteten, als ausformulierten Zeichnungen, die nur vage anthropomorphe wie pflanzliche Formen ahnen lassen. Nicht selten verbinden sich auf Blatt- und Körperform zu einem homoiden Körper.Mit Plinius ist eine Referenz benannt, weitere werden nur über Text- und Sprachduktus angedeutet. Hinzu treten sprachliche Verweise wie vor allem Ergänzungen, die kommentieren oder sprachspielerisch Assoziationen aufrufen. So ist gleich zu Beginn „Flora“ auf dem ersten Blatt mit der in einer Fußnote geleiferten Ergänzung versehen: „Auch worin die Kräuter geklebt, wie sie gewachsen“. Es folgt auf der nachfolgenden Seite „à la condition humaine“, dem sich ein mit ph geschriebenes „phalls doch“ und damit der explizite Verweise auf Phallus anfügt. Am Seitenende finden sich die zu einer Zeile zusammengezogenen und ausschließlich in Großbuchstaben getippten Worte „DIEPILZE DERHEIMAT“. Das zwischen die einzelnen Abschnitte eingefügte „oder“ weist auf eine Suchen, eine Orientierung nach der richtigen Formulierung hin. Somit scheinen wesentlichen Gedanken des Buches angerissen. (Verfasst im Rahmen des Künstlerbuch-Seminars PD Dr. Hildebrand-Schat, Goethe-Universität Frankfurt am Main, SS 2014)
Beschreibung:[32] Blätter
Illustrationen