Räumliche Strukturanalyse Nordostdeutschlands Teil 2: Wirtschaft, Erwerbstätigkeit und Raumtypen

Teil 1: Methodik, Raum und Demografie (s. ARLAM345:02)

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Räumlich differenzierte Entwicklungs- und Förderstrategien für Nordostdeutschland
1. Verfasser: Birkholz, Klaus (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Hollenbach, Jörn (VerfasserIn), Schust, Ina (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Veröffentlicht: 2009
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Beschreibung
Zusammenfassung:Teil 1: Methodik, Raum und Demografie (s. ARLAM345:02)
Teil 2: Wirtschaft, Erwerbstätigkeit und Raumtypen
Detaillierte Kenntnisse kleinräumiger Strukturen sind auch eine wesentliche Voraussetzung für eine zielgerichtete und effiziente Förderpolitik. Die in zwei Teilen vorliegende "Räumliche Strukturanalyse Nordostdeutschlands" (Teil 1 mit den Schwerpunkten Methodik, Raum und demografischer Wandel sowie Teil 2 mit Wirtschaft, Erwerbstätigkeit und Raumtypen) soll im Rahmen der Arbeitsgruppe "Förderstrategien 2006+" der Landesarbeitsgemeinschaft der ARL dazu einen Beitrag leisten. Diese auf der Grundlage einer überwiegend indikatorenbasierten Stärken-Schwächen-Analyse erstellte Studie gibt zum einen einen Überblick über Verteilungsmuster und Entwicklungen ausgewählter, zumeist sozioökonomischer Strukturen der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin bis auf die Ebene der Ämter und amtsfreien Gemeinden. Zum anderen erfolgt zur Bewertung und Einordnung des nordostdeutschen Raumes in den Gesamtraum Bundesrepublik Deutschland auf der Basis dieser Indikatoren ein Vergleich der Bundesländer sowie teilweise auch der Landkreise und kreisfreien Städte. Gleichwohl der auf Kopplung von Bestands- und Dynamikkennziffern eines Indikators bzw. einer Indikatorengruppe basierende geografische Vergleich durchgängige Methode ist, orientiert sich die Analyse nicht an der in Deutschland gegenwärtigen Flut von gängigen Rankings und Benchmarkings.
Die gleichrangige Einbeziehung des Dynamikaspektes ermöglichte zu einzelnen Raumstrukturen auch Aussagen zu Trendentwicklungen. Durch die Tiefenschärfe der verwandten Methode konnten Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken charakterisiert, verortet und somit Räume identifiziert werden, die im nordostdeutschen Vergleich sowohl überdurchschnittliche Potenziale als auch, zum Teil bundesweit, eine weitaus höhere Dynamik besitzen. Dazu gehören Teile der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ebenso wie der engere Verflechtungsraum Brandenburg-Berlin. Der große Teil Nordostdeutschlands weist bei einer Vielzahl der untersuchten Bestandsindikatoren zwar Werte unterhalb des bundesdeutschen Durchschnitts auf, bei dem jedoch die Dynamik sehr hoch ist. Solche Räume wie die Landkreise Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark bzw. Ludwigslust oder Oberzentren und kreisfreie Städte wie Potsdam, Rostock oder Greifswald können trotz teilweiser Bevölkerungsverluste auf ausreichend endogenes Potenzial und somit auch auf gute Entwicklungschancen verweisen. Andererseits
kann auch bei zumeist peripher gelegenen Räumen wie z. B. Teilen der Landkreise Uecker-Randow oder Uckermark von risikobehafteten, schrumpfenden Räumen gesprochen werden. Hier muss der Staat seiner Verantwortung gerecht werden und durch eine flächendeckende Daseinsvorsorge allen Bürgern in zumutbarer Erreichbarkeit die Zugänglichkeit zu den Infrastruktureinrichtungen gewährleisten bzw. seine (auch Förder-) Politik den durch demografischen Wandel und Globalisierung veränderten Rahmenbedingungen anpassen.
Die durch Normierung am nordostdeutschen Durchschnitt verwandte Analysemethode bot die Möglichkeit einer Strukturraumtypisierung. Diese war insofern schwierig, als sich sowohl Wachstums- als auch Schrumpfungsprozesse zum Teil auf engstem Raum gleichzeitig vollziehen. Dennoch konnte der Versuch der Strukturraumtypisierung verdeutlichen, wie sich Strukturschwäche und überdurchschnittliche Ausstattung räumlich differenziert in Nordostdeutschland darstellen. Die drei ermittelten Strukturraumtypen lassen dabei keine Rückschlüsse auf spezielle Stärken oder Schwächen einer einzelnen Gemeinde oder eines einzelnen Amtes zu. Sie können den verantwortlichen Akteuren jedoch förderpolitische Entscheidungshilfe und Instrument zur allgemeinen Vergleichbarkeit unterschiedlich ausgestatteter Räume sein. Sie stellen in keinem Falle, auch nicht unter dem raumordnungs- und förderpolitischen Leitaspekt "Stärken stärken" eine Kategorisierung in "förderwürdige" und "nicht förderwürdige" Räume, Ämter und Gemeinden dar. Denn das Erkennen der Stärken und ihrer Förderung muss zur Entwicklung bzw. Stabilisierung der Räume mit Defiziten und somit auch für die zukunftsorientierte Entwicklung Nordostdeutschlands insgesamt beitragen.
Beschreibung:42
ISBN:3888383455
9783888383458