Winternähe Roman
Mirna Funk erzählt die Geschichte einer jungen deutschen Jüdin in Berlin und Tel Aviv. Ihr Name ist Lola. Sie ist Deutsche. Sie ist Jüdin. Und die einzige, der ihr ein Hitlerbärtchen ins Gesicht malen darf, ist sie selbst. Sie hat genug davon, dass andere darüber bestimmen wollen, wer sie ist und we...
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1. Verfasser: | |
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Körperschaft: | |
Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
Frankfurt am Main
Fischer
2015
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Schlagworte: | |
Online Zugang: | Inhaltstext Rezension Rezension Rezension |
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Zusammenfassung: | Mirna Funk erzählt die Geschichte einer jungen deutschen Jüdin in Berlin und Tel Aviv. Ihr Name ist Lola. Sie ist Deutsche. Sie ist Jüdin. Und die einzige, der ihr ein Hitlerbärtchen ins Gesicht malen darf, ist sie selbst. Sie hat genug davon, dass andere darüber bestimmen wollen, wer sie ist und wer nicht. Sie entscheidet, wovon sie sich verletzt fühlt und wovon nicht. Wer bestimmt darüber, wer wir sind? Unsere Herkunft, falsche Freunde, orthodoxe Rabbiner? Lola ist in Ost-Berlin geboren, ihr Vater macht rüber und geht in den australischen Dschungel. Sie wächst auf bei ihren jüdischen Großeltern und ist doch keine Jüdin im strengen Sinne. Ihre Großeltern haben den Holocaust überlebt, sie selber soll cool bleiben bei antisemitischen Sprüchen. Dagegen wehrt sie sich. Sie lebt in Berlin, sie reist nach Tel Aviv, wo im Sommer 2014 Krieg herrscht. Sie besucht ihren Großvater und ihren Geliebten, Shlomo, der vom Soldaten zum Linksradikalen wurde und seine wahre Geschichte vor ihr verbirgt. Lola verbringt Tage voller Angst und Glück, Traurigkeit und Euphorie. Dann wird sie weiterziehen müssen. Hartnäckig und eigenwillig, widersprüchlich und voller Enthusiasmus sucht Lola ihre Identität und ihr eigenes Leben. „Und sie kann es schreiben. Sie tut das mit Kraft und mit Witz und mit Verve, sie tut das kantig und polemisch und zupackend. Sie tut das sinnlich und vielschichtig und weise. Manchmal, wenn die Erzählerin zur Kommentatorin wird, verhaut sie sich ein bisschen, dann wirken ihre Worte blass und belehrend, aber auch das sind starke Lesemomente, weil sie spürbar machen, hier hat eine Autorin wirklich etwas gewagt und der deutschen Sprache mit "Winternähe" ein schönes Kompositum geschenkt: "Die Winternähe ist eine unangenehme Nähe, zum anderen aber ist es so, dass man im Winter auch zusammenrücken muss, damit einem nicht kalt wird. Es ist eine erzwungene Nähe, etwas unangenehm Erzwungenes, aus dem man nicht rauskommt, und diese Winternähe ist für mich das Verhältnis der Deutschen und Juden, das Verhältnis der Israelis und Palästinenser, also eine komplizierte Form von Nähe." "Kompliziert" - dieser Roman ist mehr als das: provokant und aufrüttelnd“ (ndr.de) |
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Beschreibung: | Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke |
Beschreibung: | 342 S. |
ISBN: | 3100024192 3-10-002419-2 9783100024190 978-3-10-002419-0 |