Reziprozität in Eltern-Kind-Beziehungen? Theoretische Überlegungen und empirische Evidenz

In dem Beitrag wird danach gefragt, ob und auf welche Weise die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern durch die Verpflichtung zur Reziprozität strukturiert wird und die Pflege alter Eltern über Reziprozität erklärt werden kann. Da Reziprozität in der Literatur über intergenerationelle Transfer...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Berliner Journal für Soziologie
1. Verfasser: Hollstein, Betina (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Bria, Gina (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 1998
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Beschreibung
Zusammenfassung:In dem Beitrag wird danach gefragt, ob und auf welche Weise die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern durch die Verpflichtung zur Reziprozität strukturiert wird und die Pflege alter Eltern über Reziprozität erklärt werden kann. Da Reziprozität in der Literatur über intergenerationelle Transfers zwar häufig zitiert, aber kaum theoretisch ausgearbeitet wird, werden zunächst die theoretischen Voraussetzungen dargestellt, unter denen die Pflege alter Eltern auf Reziprozität zurückgeführt werden kann. Anhand des entwickelten Konzepts werden vorliegende Studien auf empirische Evidenzen für die Relevanz von Reziprozität untersucht. Dabei finden sich nicht nur Belege für lebensgeschichtlich generalisierte Reziprozität sondern auch Hinweise darauf, daß - entgegen der These von Alvin Gouldner - Reziprozität in Zeiten stabiler asymmetrischer Ressourcenverteilung wirksam ist. Allerdings hängen sowohl die Orientierung an Reziprozität als auch die faktische Umsetzung bzw. der Inhalt von Reziprozität ab von demographischen und sozialen Rahmenbedingungen wie wohlfahrtsstaatlichen Leistungen und der Gestaltung von Lebensläufen. Veränderungen dieser Rahmenbedingungen werden abschließend dargestellt und hinsichtlich ihrer Konsequenzen für Reziprozität in Eltern-Kind-Beziehungen und die Pflege alter Eltern diskutiert.
ISSN:0863-1808