Übergänge in der Hochschule

Übergänge in der Hochschule sind eng gekoppelt an den Erwerb von Bildungszertifikaten und berufliche Karrierestationen. Solche Statusübergänge werden in akademischen Ritualen zelebriert, die hochgradig symbolisch aufgeladen sind und u. a. der Legitimation der Hochschule als gesellschaftlichem Teilbe...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Schröer, Wolfgang, 1967 - Handbuch Übergänge
1. Verfasser: Krawietz, Johanna (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Raithelhuber, Eberhard (VerfasserIn), Roman, Navina (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2013
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Beschreibung
Zusammenfassung:Übergänge in der Hochschule sind eng gekoppelt an den Erwerb von Bildungszertifikaten und berufliche Karrierestationen. Solche Statusübergänge werden in akademischen Ritualen zelebriert, die hochgradig symbolisch aufgeladen sind und u. a. der Legitimation der Hochschule als gesellschaftlichem Teilbereich dienen. Seit einigen Jahren erfahren die beiden Bereiche „Ausbildung“ und „Beschäftigung“ durch Reformbestrebungen starke Veränderungen. Dies führt zum einen zu einer vermehrten Standardisierung von Anforderungen, bspw. indem das Studium und weitere wissenschaftliche Qualifikationswege untergliedert und Zeiträume festgesetzt werden. Zum anderen ergeben sich mit Blick auf die Universität als Arbeitsplatz neue Formen der Prekarisierung. Auf allen Qualifikationsstufen steigen die biografischen Herausforderungen für die Individuen, ihre Lebensentwürfe und die Dynamiken in anderen Lebensbereichen, bspw. Erwerbstätigkeit oder Familie, mit den institutionellen Strukturen in Einklang zu bringen. Dabei erweist sich die Institution Hochschule gerade an den verschiedensten Transitionsschwellen als hochgradig sozial selektiv. Bei der politischorganisationalen Umgestaltung der Übergangsstrukturen ebenso wie in der aktuellen Hochschulforschung rückt die Vergeschlechtlichung der Organisation Hochschule ins Zentrum des Interesses, neben anderen Diversitätsaspekten wie „sozialer Schicht/Klasse“, „Migration“, „Familienstatus“ etc. Vor allem in der strukturierten Promotionsförderung zeigt sich eine Tendenz weg von einer unregulierten hin zu einer regulierten Arbeitsform. Strukturell reagiert die Hochschule auf Veränderungen in den Studien und Arbeitsorganisation durch Innovationen, die als „Privatisierung“ von Risiken kritisiert werden können: Auf dem möglichen Karriereweg von der Erstimmatrikulation bis hin zum Ruf auf eine Lebenszeitstelle als Professorin bzw. Professor werden eine Vielzahl von personellen Dienstleistungen ausgebaut, die individuelle Entscheidungsprozesse stützen sollen, bspw. durch Beratung, Coaching und Mentoring. Die Auswirkung dieser gesamten Entwicklungen hinsichtlich von Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit sind noch weitgehend unerforscht.
Beschreibung:Literaturverzeichnis: Seite 677-687
ISBN:9783779931201
3779931206