NS-Prozesse und deutsche Öffentlichkeit Besatzungszeit, frühe Bundesrepublik und DDR

In 20 Beiträgen untersuchen die Autoren die Reaktionen der deutschen Öffentlichkeit auf bedeutende Prozesse gegen NS-Täter, die während der Besatzungszeit, der frühen Bundesrepublik und DDR vor alliierten und deutschen Gerichten stattfanden. Sie machen die Unterschiede und die Wechselwirkungen der S...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Osterloh, Jörg (HerausgeberIn), Vollnhals, Clemens (HerausgeberIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2011
Schriftenreihe:Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung Band 45
Schlagworte:
Online Zugang:Rezension
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:In 20 Beiträgen untersuchen die Autoren die Reaktionen der deutschen Öffentlichkeit auf bedeutende Prozesse gegen NS-Täter, die während der Besatzungszeit, der frühen Bundesrepublik und DDR vor alliierten und deutschen Gerichten stattfanden. Sie machen die Unterschiede und die Wechselwirkungen der Strafverfolgung zwischen Ost und West deutlich und zeigen, wie sich die öffentliche Wahrnehmung der Prozesse in den Westzonen und später in der Bundesrepublik in all ihren Widersprüchen entwickelte. Auch in der Sowjetischen Besatzungszone gab es anfangs noch einen gewissen Freiraum, doch bald standen Justiz und Öffentlichkeit im Dienste der SED-Propaganda. "Der Band kann keinen lückenlosen Überblick bieten. Dennoch füllen die Beiträge weiße Flecken auf der Landkarte der Forschung über die Strafverfolgung von nationalsozialistischen Gewaltverbrechen und zeigen noch zu untersuchende und zu beachtende Probleme auf. Dies dürfte vor allem für die SBZ/DDR gelten, wo bis Mitte der 1950er Jahre die Ergebnisse der Frühphase der juristischen Aufarbeitung durch Amnestien, Gnadenerlasse und Entlassungsaktionen aus innenpolitischen Opportunitätsgründen nahezu gänzlich revidiert wurden... Anschaulich gelingt es den Autorinnen und Autoren anhand bedeutsamer NS-Prozesse (u. a. Eichmann-Prozess 1961; 1. Auschwitz-Prozess 1963-1965) aufzuzeigen, wie sich die öffentliche Wahrnehmung in den Westzonen und später in der Bundesrepublik in all ihren Widersprüchen entwickelte. Überzeugend ist daher auch das Resümee der Herausgeber: "Es war ein langer, steiniger und schmerzhafter Weg, bis die populäre Schlussstrich-Mentalität weithin überwunden war und die Mehrheit der Bevölkerung der Einsicht zustimmte, dass die moralische Verdammung der ungeheuren NS-Verbrechen ohne die konkrete Strafverfolgung der Täter unglaubwürdig bleiben müsse."... Mit seiner Fülle an Detailinformationen zu einzelnen Fällen und statistischen Angaben ist der Band eine ebenso nützliche wie notwendige Ergänzung bzw. Fortschreibung der Forschung zu diesem Themenkomplex" (www.sehepunkte.de)
Beschreibung:Literaturverzeichnis: Seite 433 - 439
Beschreibung:456 Seiten
Illustrationen
240 mm x 165 mm
ISBN:3525369212
3-525-36921-2
9783525369210
978-3-525-36921-0