Finanzialisierung als Entdifferenzierung zur wachsenden Verschränkung von Finanzmarkt und Wohlfahrtsstaat in der deutschen Sozialpolitik
Der vorliegende Artikel zielt auf ein vertieftes konzeptionelles Verständnis der wachsenden Verschränkung von Finanzmarkt und Wohlfahrtsstaat. Wir schlagen vor, diesen Prozess als Entdifferenzierung zu konzeptualisieren – als eine Neubestimmung der institutionellen Verschränkung von wohlfahrtsstaatl...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Sozialreform |
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Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
2019
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Zusammenfassung: | Der vorliegende Artikel zielt auf ein vertieftes konzeptionelles Verständnis der wachsenden Verschränkung von Finanzmarkt und Wohlfahrtsstaat. Wir schlagen vor, diesen Prozess als Entdifferenzierung zu konzeptualisieren – als eine Neubestimmung der institutionellen Verschränkung von wohlfahrtsstaatlichen und finanzwirtschaftlichen Geldkreisläufen. Diese Perspektive entwickeln wir aus einer theoretischen Zusammenschau der Literatur zur Finanzialisierung in der Politischen Ökonomie und der Wohlfahrtsstaatsforschung. Anhand von deskriptiven Daten zur Transformation der deutschen Sozialpolitik identifizieren wir dann vier Kanäle der Entdifferenzierung von Finanzmarkt und Sozialsystem: Die private Vorsorge im Sparverhalten der Haushalte, den Bedeutungszuwachs privater Versicherungen, das Anlageverhalten der Sozialversicherungsträger sowie die private Verschuldung als sozialpolitisches Problem. Schließlich weisen unsere Beobachtungen darauf hin, dass im deutschen Bismarck’schen Wohlfahrtsmodell Entdifferenzierung maßgeblich durch vermittelnde Institutionen im Sinne privater Versicherungsunternehmen einerseits und der gesetzlichen Sozialversicherung andererseits geprägt wird. |
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Beschreibung: | Diagramme |
ISSN: | 0514-2776 |