Was ist aus Nietzsches Religions-Kritik geworden? Impulsreferat Carlotta Santini: „Nietzsches neue Wahrnehmung der religiösen Dimension der Antike“

Ich möchte mit einer Bemerkung des Religionshistorikers Karoly Kerényi zu Beginn seiner Abhandlung Dionysos. Urbild des unzerstörbaren Lebens beginnen: "Eine Darstellung unserer Religionsgeschichte, die sich etwa mit Nietzsche oder dem Atheismus überhaupt nicht befassen wollte, würde den Ansprü...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Nietzsche-Studien
1. Verfasser: Santini, Carlotta (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:eng
Veröffentlicht: 2014
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ich möchte mit einer Bemerkung des Religionshistorikers Karoly Kerényi zu Beginn seiner Abhandlung Dionysos. Urbild des unzerstörbaren Lebens beginnen: "Eine Darstellung unserer Religionsgeschichte, die sich etwa mit Nietzsche oder dem Atheismus überhaupt nicht befassen wollte, würde den Ansprüchen einer modernen Religionswissenschaft ebensowenig wie einer umfassenden Kulturgeschichte entsprechen. / Nietzsche stellte, gleichzeitig mit seinem radikalen Atheismus, einen griechischen Gott gegen Christus. In der Alternative „Dionysos oder Christus“ holte er – richtig oder unrichtig – jenen Gottesnamen hervor, den er mit seinem radikalen Atheismus vereinigen konnte. Wie war das möglich? […] Es sind Erfahrungen, die mit dem Menschen gemacht wurden: sei es mit Nietzsche, sei es mit den Trägern einer ursprünglichen, unphilosophischen Dionysosreligion." Ich schlage vor, dem nicht vorbehaltlos zuzustimmen. Zwar gibt das Zitat interessante Anregungen. Aber gegenüber der Weise, in der Kerényi den Atheismus Nietzsches bestimmt, sollten wir behutsam sein. Ich werde die traditionelle Frage der Dualität Apollon/Dionysos, die Kerényi so sehr interessierte, beiseite lassen und stattdessen das Problem der griechischen Religion und Kultur im Allgemeinen aufnehmen.
ISSN:0342-1422