Kulturmacht ohne Kompass deutsche auswärtige Kulturbeziehungen im 20. Jahrhundert

Isolation, Modernität und Kunstdiplomatie des neuen StaatesBoykott und Selbstboykott der deutschen WissenschaftDeutsch-französische Konfrontation : Schlechte Verlierer, schlechte SiegerBerlins Rolle als Kulturhauptstadt OsteuropasBerlin und Wien : Verfestigte KulturachseMinderheiten und die Ethnifiz...

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1. Verfasser: Trommler, Frank (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Köln, Weimar, Wien Böhlau 2014
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Zusammenfassung:Isolation, Modernität und Kunstdiplomatie des neuen StaatesBoykott und Selbstboykott der deutschen WissenschaftDeutsch-französische Konfrontation : Schlechte Verlierer, schlechte SiegerBerlins Rolle als Kulturhauptstadt OsteuropasBerlin und Wien : Verfestigte KulturachseMinderheiten und die Ethnifizierung von KulturNach Locarno : die zweite Phase auswärtiger KulturpolitikBegegnungstheorie und nationaler Aufbruch der Jugend um 1930Internationalismus : Feind nationaler Kultur?Gegen die Krise : Hoffnung und Vielfalt des internationalen KulturaustauschsDie Mobilisierung deutscher Kultur im Dritten ReichAuswärtige Kulturpolitik und Hitlers rassische KulturagendaKultur als Instrument bei der Staats(neu)gründungKulturpolitik, Propaganda und das Erbe des Ersten WeltkriegesDie Ausgrenzung der Juden : Flucht, Vernichtung, WeitermachenMachtkämpfe um auswärtige Kulturpolitik 1933-1937WissenschaftsemigrantenKultur im Auslandseinsatz : Werbung um Polen, Grossbritannien, ItalienDie Kultur-Achse : Mussolinis Italien als Partner und RivaleDas 'andere Deutschland' im ExilNationalsozialistische Kulturpolitik gegenüber FrankreichDie Rolle der Wissenschaft für die Aussenwirkung deutscher KulturDie Mobilisierung nationaler Kultur im Zweiten WeltkriegKultur als höchste Form von Propaganda : KriegsausgabeÖsterreich : Anschluss und AbschlussNach 1945 : die ost-und westdeutschen Erben der KulturmachtFünf Tage nach der KapitulationErste kulturelle Auslandskontakte der Bundesrepublik und ihre ErblastenDie Abrechnung findet in Berlin stattDas Ende der Kulturmacht und die Abwendung vom Osten"Heisenberg, ihr seid alle zweitklassig"Exkurs : die Kulturpolitik der vier BesatzungsmächteSowjetunionVereinigte StaatenGrossbritannienFrankreichAuswärtige Kulturbeziehungen der Bundesrepublik : vom zweiten Gleis zur dritten BühneSowjetische Kulturpolitik als Anker und Fessel für die DDRAntifaschistische Gründungsmythen und die Notwendigkeit von KulturpolitikZweimal deutsche Kulturpolitik, von aussen gesehenDer Umbruch im Denken über Kultur und auswärtige KulturpolitikDie grosse Zeit des internationalen BrückenbausAuswahlbibliografiePersonenregister.
Die kulturelle Ausstellung der (neuen) NationDeutsche Kunst auf der Weltausstellung in St. Louis 1904Schlüsselbegriffe : Modernismus, auswärtige Kulturpolitik, KulturmachtEntstehen der Kunstkonkurrenz zwischen Frankreich und DeutschlandAuswärtige Kulturpolitik als Ergebnis eines WechselverhältnissesMöglichst unsichtbar : das Auswärtige AmtDeutsche Kultur : Definitionen und Diskurse um 1900Reformagenda versus wilhelminisches PrestigedenkenPionierrollen: französische Kulturpolitik, deutsche WissenschaftsorganisationPreussens InnovationenKaiser Wilhelm II. als Schausteller auswärtiger KulturpolitikInternationalismus als Faktor auswärtiger KulturpolitikDie wissenschaftliche Vormacht und ihre IllusionenErprobungsterrain AmerikaBethmann Hollweg, Lamprecht und die Probleme kultureller AuslandsarbeitDie Werkbundausstellung in Köln 1914Deutsche Kultur, nationale Kultur? : eine kritische GegenbilanzDer Nationalstaat als unzuverlässiger Kompass für KulturZugzwänge der NationalstaatsgründungDie andere kulturelle Präsenz : AuswandererkulturenKolonialismus und WestorientierungDas Verhältnis zum OstenEinbezug und Ausgrenzung ÖsterreichsÖsterreich und die deutsche KulturnationMehrfachidentitäten und AussenperspektivenJuden und die deutsche KulturDer Krieg um die KulturmachtDie Gleichsetzung von Kultur und MilitärKulturkrieg und die "Ideen von 1914"Das andere AugusterlebnisRussische und amerikanische ReaktionenReichsdeutsche, Auslandsdeutsche und die völkische Intervention in der KulturZerstörung der Kultur?Unter Verbündeten : Kultur in den deutsch-österreichischen BeziehungenTrotz Krieg : Die internationale Resonanz der Werkbund-KulturEin (halb) offenes Fenster : Neutrale LänderHässliche Deutsche, moderne Deutsche : Wertungen von ausserhalbDie preussische Denkschrift über AuslandsstudienSympathisanten : die Juden im Ersten WeltkriegMilitärmacht als KulturmachtSchlachtfeld WissenschaftDie Kulturpolitik der Weimarer RepublikStresemanns FazitKulturpolitik als Weimars ChanceDie Widersprüche auswärtiger Kulturpolitik nach dem Kulturkrieg.
Deutschlands Weltmachtambitionen wurden im 20. Jahrhundert von einer vielstimmigen Mobilisierung deutscher Kultur begleitet, die neben einer großen Anzahl ästhetischer Innovationen auch barbarische Exzesse zeitigte. Frank Trommler unternimmt zum ersten Mal eine zusammenhängende Darstellung dieser Mobilisierung seit 1900 in ihrem Wechselverhältnis mit Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, der Sowjetunion und den USA. Er stellt die Arbeit der 1920 im Auswärtigen Amt eingerichteten Kulturabteilung in den Kontext dieser Entwicklungen und verfolgt mit neuen Materialien und Archivquellen die offizielle auswärtige Kulturpolitik der Weimarer Republik, des Dritten Reichs, der Bundesrepublik und der DDR bis zur Wiedervereinigung 1990. Der Einsatz von Kultur und Wissenschaft in den beiden Weltkriegen erfährt ebenso breite Beachtung wie das Verhältnis des Deutsches Reiches zu Österreich, den deutschen Auswandererkulturen und dem Judentum. Mit dieser ausgreifenden Agenda, die Politik-, Kultur-, Diplomatie- und Institutionengeschichte verknüpft, erweist sich das Thema auswärtiger Kulturbeziehungen, das lange als Sache weniger Spezialisten gegolten hat, als Schlüssel für das Verständnis moderner internationaler Geschichte. Das Buch ist „ein materialreicher Überblick nahezu sämtlicher kulturpolitischer Facetten, die Deutsche im In- und Ausland seit der Nationenbildung im späten 19. Jahrhundert prägte. Es ist die Geschichte der Rivalität zwischen Kultur als etwas „von unten“ Entstehendem und etwas „von oben“, d.h. in gesamt- oder teilstaatlich Gelenktem. Diese Rivalität ist Trommlers Leitmotiv... So könnte die Quintessenz des Bandes beinahe als Warnung für heutige Experimente dienen (die dann übrigens – wie etwa der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien – nicht mehr Gegenstand des Buches sind): Staatliche Kulturpolitik führt nahezu zwangsläufig zur Verkleinerung kultureller Vielfalt, zur Kanalisation des momentan opportunen, des Mainstream, zur Beschneidung jener Widersprüche, die Kultur in ihrem Wesen gerade ausmacht. Insofern ist es umgekehrt ein großes Verdienst dieses Buches, über eine Strecke von 150 Jahren immer wieder die Vielfältigkeit der deutschen Kulturen, auf die der Staat seine Kulturpolitiker losließ, lebendig zu machen. Dies gelingt dem Autor, indem er seinem Text nacherzählte Situationen, Ideen, Begebenheit einflicht, vor allem aber mit Hilfe von präzise ausgewählten und erschöpfend kommentierten Zitaten sein Material klug gewichtet ausbreitet. Anders als die Kulturpolitik im Buchtitel hatte Trommler bei der Abfassung seines Werks einen klaren Kompass“ (kunstbuchanzeiger.de)
Beschreibung:Literaturverzeichnis: Seite 714-717
Beschreibung:732 Seiten
Illustrationen
230 mm x 155 mm
ISBN:9783412211196
978-3-412-21119-6
3412211192
3-412-21119-2