Zur Lokalität von Wissen die Kritik der Local-knowledge-Debatte in Anthropologie und internationaler Zusammenarbeit
Die aktuellen Debatten über lokales Wissen sind eingebunden in eine weltweite Aufwertung der Bedeutung von Wissen und müssen die Folgen des zunehmend dichteren globalisierten Wissenstransfers aufgreifen. Gleichzeitig sind sie immer noch beeinflusst von spezifischen historischen Wurzeln der akademisc...
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1. Verfasser: | |
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Körperschaft: | |
Format: | UnknownFormat |
Sprache: | ger |
Veröffentlicht: |
Hamburg
Institut für Afrika-Kunde
2002
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Schriftenreihe: | Focus Afrika
21 |
Schlagworte: |
Know-how
> Lokalisation
> Tradition
> Partizipation
> Wissenschaft
> Anthropologie
> Afrika
> Wissen
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Tags: |
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Zusammenfassung: | Die aktuellen Debatten über lokales Wissen sind eingebunden in eine weltweite Aufwertung der Bedeutung von Wissen und müssen die Folgen des zunehmend dichteren globalisierten Wissenstransfers aufgreifen. Gleichzeitig sind sie immer noch beeinflusst von spezifischen historischen Wurzeln der akademischen Fächer Anthropologie, Internationale Beziehungen (Entwicklungszusammenarbeit) und Wissenschaftsgeschichte (Wissenschaft und Kolonialismus sowie Wissenschaftsentwicklung in Entwicklungsländern), die den größeren Wissensbereich "Afrika" in Europa erst geschaffen haben. Als ein besonderes Merkmal dieser Diskurse gilt, dass Afrika für das Andere, das Radikal-Fremde steht; Wissen aus/über Afrika wird nach dichotomen Strukturen als eigenes und fremdes, modernes und traditionelles, industrialisiert-städtisches und bäuerlich-ländliches geordnet. Mit der Aufwertung lokalen Wissens in Afrika stehen diese Reduktionen der grand dichotomy zur Disposition. Produktion und Tradierung ebenso wie Rezeption und Repräsentation von Wissen bewegen sich in sozialen, kulturellen und politischen Räumen, die nie ganz statisch oder "geschlossen" sind, sondern immer auch aktuellen Veränderungen und Einflüssen ausgesetzt; damit verbietet sich die Annahme, lokales Wissen sei ein seit vielen Jahrhunderten unbeeinflusst überliefertes Wissen. Der Autor verbindet bislang voneinander getrennt geführte Debatten in der Anthropologie, Epistemologie - Wissenschaftsphilosophie - Wissensoziologie und Politikwissenschaft. Er zeigt Schwächen der verschiedenen Konzepte von lokalem Wissen auf und regt eine methodisch bewusstere Auseinandersetzung an, die weniger Klischees reproduziert und sich der Komplexität der neuen globalen Wechselverhältnisse stellt. (DÜI-IAK) |
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Beschreibung: | Literaturverz. S. 44 - 49 |
Beschreibung: | 50 Seiten 30 cm |