Zur Versorgungslage im Bereich der ambulanten Psychotherapie Ergebnisse einer Erhebung unter den Mitgliedern der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) = The health-care situation in outpatient psychiatry : results of a survery among members of the Germany Association of Psychotherapists (DPtV)

Hintergrund: Psychische Erkrankungen sind von zunehmender Bedeutung in der deutschen Bevölkerung. Trotzdem ist die Datenlage zur psychotherapeutischen Versorgungssituation im ambulanten Bereich insbesondere auch im Bereich der Richtlinien-Psychotherapie durch Psychologische Psychotherapeuten und Kin...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Das Gesundheitswesen
1. Verfasser: Walendzik, Anke (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Rabe-Menssen, Cornelia (VerfasserIn), Lux, G. (VerfasserIn), Wasem, Jürgen (VerfasserIn), Jahn, R. (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: 2014
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Psychische Erkrankungen sind von zunehmender Bedeutung in der deutschen Bevölkerung. Trotzdem ist die Datenlage zur psychotherapeutischen Versorgungssituation im ambulanten Bereich insbesondere auch im Bereich der Richtlinien-Psychotherapie durch Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten unzureichend. Methoden: Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer fragebogengestützten Befragung der Mitglieder der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) vor, an der 2497 Psychotherapeuten teilnahmen (Rücklaufquote von 33,3%). Die Datenerhebung erfolgte mittels Selbstangaben der Therapeuten. Schwerpunkte der Befragung lagen auf den Charakteristika des psychotherapeutischen Versorgungsangebots sowie Umfang und Nutzung von Therapiekontingenten und dem sozioökononomischen Status der Patienten. In der Auswertung wurden die Ergebnisse der Studie nach demografischen Merkmalen der Therapeuten, ihrer Approbation und spezifischen Ausbildung sowie nach regionalen Kriterien diffenrenziert analysiert. Hierbei wurden sowohl bivariate als auch multivariate Methoden angewendet. Ergebnisse: Die Ergebnisse der Studie liefern Hinweise auf eine Unterversorgung im Bereich der ambulanten Psychotherapie. Bei den Therapeuten, die aufgrund eines fehlenden zeitnahen Therapieplatzangebots eine Warteliste führen, betrug die die Wartezeit über 2,5 Monate. Zusätzlich ist die Situation durch Versorgungsunterschiede zwischen verschiedenen Patientengruppen gekennzeichnet. Die Versorgungssituation mit ambulanter Psychotherapie in weniger dicht besiedelten Regionen ist ungünstiger als in Großstädten. Im Vergleich der Studienergebnisse mit epidemiologischen Daten ergibt sich außerdem, dass Männer, alte Menschen und Menschen aus niedrigeren sozialen Schichten unterdurchschnittlich an der Versorgung mit ambulanter Psychotherapie partizipieren. Schlussfolgerung: Die Untersuchung liefert Hinweise auf Unterversorgung im Bereich der ambulanten Psychotherapie. Zusätzlich lassen sich Versorgungsunterschiede feststellen, sowohl was verschiedene Patientengruppen angeht, als auch unter regionalen Aspekten. Ausgehend von diesen Ergebnissen empfiehlt sich eine Evaluation von vorliegenden Hemmschwellen und Maßnahmen zu ihrer Überwindung.
ISSN:0941-3790