Framing poeple's justice normative Aporien des interkulturellen Dialogs über Kunst am Beispiel der documenta fifteen : Kunst - Moral : muss Kunst moralisch sein?

Das Großbild People’s Justice, ein vor zwei Jahrzehnten in Indonesien als Agit-Prop-Kunstwerk intendiertes Werk des Künstlerkollektivs Taring Padi, wurde 2022 aufder Kasseler Kunstausstellung documenta fifteen öffentlich ausgestellt. Die öffentliche Kritik erklärte das Großbild zu einem einem antise...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft
1. Verfasser: Bertrand-Hoettcke, Aude (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Kettner, Matthias (VerfasserIn)
Format: UnknownFormat
Sprache:eng
Veröffentlicht: 2022
Schlagworte:
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Das Großbild People’s Justice, ein vor zwei Jahrzehnten in Indonesien als Agit-Prop-Kunstwerk intendiertes Werk des Künstlerkollektivs Taring Padi, wurde 2022 aufder Kasseler Kunstausstellung documenta fifteen öffentlich ausgestellt. Die öffentliche Kritik erklärte das Großbild zu einem einem antisemitischen Machwerk und skandalisierte die Kunstausstellung im Ganzen als geprägt von antisemitischem Aktivismus. Das Großbild wurde zuerst abgedeckt, dann komplett entfernt. – In unserem Beitrag analysieren wir die politische Problematik, die die Matrix für den Skandal vorgibt, und die organisationsethische Aporie der Verantwortungsdiffusion: Die Organisation der Kunstausstellung wollte die kuratorische Freiheit der Künstler-Kollektive maximieren, erhöhte damit aber das Risiko von dramatischen Reputationsschäden. Sodann entwickelt wir die ästhetische Problematik, dass das neuartige Genre einer ›post-autonomen Kunst‹, das für die documenta fifteen charakteristisch ist, besonders hohe Anforderungen stellt an das Vermögen der Reflexion der Differenz von Kunst und Politik sowie der Reflexion auf kulturelle Identitäten und Differenzen, wenn post-autonome Kunst in multikulturellen Kontexten operiert. Diese hohen Anforderungen betreffen nicht allein die Künstler und Kuratoren, sondern auch das reale und virtuelle Publikum einer offenen multikulturellen Kunstausstellung. Wir identifizieren einige Gründe, warum die hohen Anforderungen bei der Durchführung der documenta fifteen nicht gut erfüllt wurden. Dann entwickeln wir im Rahmen der Diskursethik einige Vorschläge, die die tiefen normativen Aporien solcher Ausstellungen und ihrer schwierigen Diskurskultur offenlegen und prospektiv hilfreich sein können. Zuletzt fassen wir die charakteristischen Schwierigkeiten und Aporien, die wir herausgearbeitet haben, kurz zusammen und enden mit einem Ausblick auf Aline Caillets kunstphilosophisches Konzept einer spezifisch ästhetischen Verantwortung.
Beschreibung:Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache
ISSN:0044-2186