am ende der futurismus

Objektbeschreibung: Die handschriftlich aufgezeichneten Texte sind vom Duktus des Tagebucheintrags bestimmt. Dafür stehen nicht nur die Handschrift, sondern auch die unter den Texten vermerkte Jahreszahl sowie vor allem die Inhalte, in denen Alltägliches protokolliert wird. „Abends hört man des Nach...

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Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Schedlinski, Rainer, Kunert, Michael
Format: UnknownFormat
Sprache:ger
Veröffentlicht: Leipzig 1991
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Beschreibung
Zusammenfassung:Objektbeschreibung: Die handschriftlich aufgezeichneten Texte sind vom Duktus des Tagebucheintrags bestimmt. Dafür stehen nicht nur die Handschrift, sondern auch die unter den Texten vermerkte Jahreszahl sowie vor allem die Inhalte, in denen Alltägliches protokolliert wird. „Abends hört man des Nachbarn Radiohören“. Die Entnervung, die das ungewollte Mithören auslöst, schlägt sich unmittelbar in der Handschrift nieder. Nicht nur wird die Feststellung ein weiteres Mal wiederholt, sondern zugleich auch mit solcher Ungeduld aufs Papier gebracht, dass die Schriftzüge kaum noch zu entziffern sind. Überhaupt bestimmen Wiederholungen, ineinanderlaufende Schrift den Text. Die Texte stammen aus den Jahren 1986 und 1987, sind aber nicht chronologisch geordnet. Vielmehr sind es Reflexionen über Zeit und Raum, wie sie sich tagtäglich einstellen. Stimmungstragendes Element sind weiterhin die Grafiken von Michael Kunert im Duktus von informellen Pinselspuren, nur vage angedeuteten, ansonsten weitgehend abstrakten Motiven. Die wenig gerichteten Impressionen von Text und Bild erklären auch den unbestimmten Titel, der als Ziel einfach nur die Zukunft andeutet, ohne konkretere Formulierung, was dann zu erwarten wäre. Eine solche Sicht mag zu weiten Teilen die Empfindungen der nonkonformen Szene in den ausgehenden 1980er Jahren beherrscht haben. Zwar begannen sich mit Glasnost und Perestroika allmähliche Veränderungen abzuzeichnen, doch für den Einzelfall zeigten sie 1986 und 1987 noch wenig Auswirkung. Im Gegenteil kam es gerade in diesen Jahren noch verstärkt zu Ausreisebestrebungen. (Verfasst im Rahmen des Künstlerbuch-Seminars PD Dr. Hildebrand-Schat, Goethe-Universität Frankfurt am Main, WS 2014/15)
Beschreibung:[28] Seiten
Illustrationen
2 Beilagen