Wiener Eislauf-Verein
Der Wiener Eislauf-Verein (WEV) betrieb von 1914 bis 1985 eine Eishockeysektion für Männer. Ab 1923 wurde eine österreichische Eishockeymeisterschaft der Herren ausgetragen, an der sich der WEV beteiligte. Ende der 1920er Jahre wurde außerdem der Versuch unternommen, ein Dameneishockeyteam zu gründen.mini|links|Spieler der Meistermannschaft 1916: Hans Mayringer, Rudolf Rauch, Alfred Revy, Dalbeare, Tauber, Alexander Poppovich, Alexander Lebzelter mini|links|Spielszene [[HC Sparta Prag|AC Sparta Prag (in dunkler Spielkleidung) gegen den WEV (1924)]] Die vorerst auf Wien begrenzte österreichische Eishockeymeisterschaft wurde in ihren Anfangsjahren vom Wiener Eislauf-Verein dominiert. Von 1923 bis 1931 gewann der WEV jede Meisterschaft sowie mehrmals den Schlesinger-Pokal und die Jugendmeisterschaft. Auch 1933 und 1937 konnte sich das Team des WEV gegen die Konkurrenz durchsetzen. Darüber hinaus bestand die österreichische Eishockeynationalmannschaft zu dieser Zeit vorwiegend aus Spielern des Wiener Eislauf-Vereins. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden die besten österreichischen Vereine in die deutsche Eishockeymeisterschaft aufgenommen. Im Oktober 1939 bildeten der WEV und der EK Engelmann Wien (zwangsweise) eine Startgemeinschaft und diese gewann als Wiener Eissport-Gemeinschaft im Jahr 1940 als zweiter Wiener Verein (nach dem EKE 1939) den deutschen Meistertitel im Eishockey.
Nach dem Krieg siedelte der Lokalrivale EK Engelmann Wien in die Arena des Wiener Eislauf-Vereins über, da deren Kunsteisbahn während des Krieges schwer beschädigt wurde. Die Meisterschaften 1947 und 1948 konnte der WEV erneut gewinnen. 1948 wurde erneut eine Spielgemeinschaft der beiden Vereine, die Wiener Eissport-Gemeinschaft (WEG), gebildet. Dieses Team holte in den folgenden drei Jahren (1949, 1950, 1951) die österreichischen Meistertitel, bevor die Wiener Eissport-Gemeinschaft 1951 aufgelöst wurde und die beiden ursprünglichen Vereine wieder getrennte Wege gingen. 1958 gründete der WEV zusätzlich den Verein Wiener Eissport-Vereinigung, um in diesem künftig die Sportsektionen und die Wiener Eisrevue zu führen. Ende der 1950er Jahre fiel das Wiener Eishockey im Vergleich zur Konkurrenz aus den Bundesländern zusehends zurück. Während der EK Engelmann Wien 1956 und 1957 noch zwei Meistertitel in die Hauptstadt holen konnte, erlebte der WEV eine Durststrecke bis zur Saison 1961/62, als der WEV die österreichische Eishockeymeisterschaft zum letzten Mal gewinnen konnte.
1966 siedelte die WEV-Eishockeysektion von der traditionsreichen Freilufteisarena am Wiener Heumarkt in die Donauparkhalle über. Diese Halle im Bezirk Donaustadt wurde ursprünglich als Blumenhalle für die Internationale Gartenschau (WIG) 1964 errichtet. Unter Eishockeyliebhabern war die Donauparkhalle für ihre Akustik beliebt, ihre Betonpfeiler erschwerten jedoch mitunter das Zusehen. Sie fasste etwa 3.300 Besucher.
Trotz der verbesserten Infrastruktur konnte das WEV-Eishockeyteam nie seine frühere Vormachtstellung zurückgewinnen. Die Konkurrenz aus den Bundesländern wurde mit dem Klagenfurter AC, dem Innsbrucker EV und dem ATSE Graz zu stark und mit WAT Stadlau bekam der WEV ab den 1970er Jahren auch einen Lokalrivalen in Wien. Zwar errang der WEV noch mehrere Vizemeistertitel, ein erneuter Gewinn der Meisterschaft blieb dem Eishockeyteam jedoch verwehrt. Veröffentlicht in Wikipedia