Andy Warhol

Andy Warhol, 1980 1962 hatte Warhol mit ''Campbell’s Soup Cans'' seine erste Einzelausstellung als Künstler auf Einladung von Irving Blum, damals Partner von Walter Hopps’ ''Ferus Gallery'' in Los Angeles (9. Juli bis 4. August 1962). Er fertigte 32 fast identische Bilder, weil es die Suppenkonserve in 32 verschiedenen Geschmacksrichtungen gab.

Man begegnete diesen Bildern zunächst mit totalem Unverständnis, nur fünf Käufer erkannten die revolutionäre Neuerung von Warhols Sichtweise; einer von ihnen war der Schauspieler Dennis Hopper, der andere Donald Factor, ein späterer Teilerbe des Max-Factor-Konzerns. Keiner der Käufer erhielt sein Bild, für das jeder 100 Dollar bezahlt hätte, weil Irving Blum in Absprache mit Andy Warhol das Ensemble zusammenlassen wollte, und nach der Ausstellung die Bilder für 100.000 Dollar kaufte, obwohl Warhol nur 1.000 Dollar für die 32 Bilder wollte. 1996 wurden sie für 15 Millionen Dollar an das Museum of Modern Art in New York City veräußert.

Eines der bekanntesten Werke aus dieser Zeit dürfte wohl die Abbildung eines Kinostandbildes aus dem Film ''Niagara'' mit Marilyn Monroe sein, das Warhol über Jahre hinweg in vielen Farbvariationen verarbeitete. Unzählige „Elvise“, „James Deans“ und „Liz Taylors“ sollten folgen. All diese Bilder zeigen jedoch eines deutlich: Sie stellen ganz bewusst gewählte und weiterbearbeitete Ausschnitte der Vorlagen dar. Warhols oft zitiertes Bonmot, nachdem er gar nicht mehr male und auch seine Vorlagen schon alle da seien, er selbst also gar keine Kunst mehr produziere, sondern diese sich selbst, der Künstler im traditionellen Verständnis also nicht mehr existiere, muss unter diesem Aspekt bewertet werden. Es ist die Auswahl, die Gestaltung, und das ihr zugrunde liegende Konzept, das die Arbeit entscheidend prägt. Warhols in den Jahren als Werbegrafiker erworbenes untrügliches Gespür für die Effekte, die durch eine entsprechende Gestaltung und Farbgebung hervorgerufen werden, bilden die konsequent weiterentwickelte biographische und ästhetische Grundlage. Zu Warhols in Interviews immer wiederkehrender Verschleierungstaktik gehört dementsprechend auch die Behauptung, diese Arbeiten seien teilweise nur auf seine Anweisung von seinem jungen Mitarbeiter, dem gelernten Siebdrucker und Poeten Gerard Malanga angefertigt worden (ähnliches hatte zuvor z. B. schon Salvador Dalí von seiner Arbeitsweise behauptet).

Warhol verwendete alles aus der Populärkultur, was er irgendwie als „glamourös“ empfand oder so uminterpretierte – und wenn es, wie in seiner berühmten allerersten Serie, eine Suppendose von Campbell’s war. Durch die 1962 begonnene „Death and Disaster“-Serie, in der er Pressefotos von Todesfällen bei Autounfällen, Katastrophen und elektrischen Stühlen (siehe ''Electric Chair'') verwendete und durch kleine Retuschen verzerrte, machte er die technische Manipulierbarkeit der Wirklichkeitserfahrung zum Thema der Malerei. Er demonstrierte auf diese Weise, dass das ästhetisch aufbereitete und reproduzierte Grauen konsumierbar wird. Auch die Kunstkritik erkannte bald, dass diese Bilder einen ungeheuren ästhetischen Reiz hatten: Durch ihre Serialität lenkten sie die Aufmerksamkeit weg vom Motiv hin zur Machart der Vorlagen und ließen dadurch den manipulativen Charakter der Populärkultur unserer Zeit erkennbar werden – wir alle sind durch die Massenmedien in unserer Wahrnehmung gelenkt. „Zudem hatten die Bilder ihren optischen Reiz, indem sie durch grelle Farbgebung und bewusst schlampigen Farbauftrag die Originalvorlagen so veränderten, dass eine quasi „filmische“ Betrachtung möglich wurde. Warhols Bilder wurden spätestens seit 1965 als Sensation auf dem Kunstmarkt gefeiert.“ Veröffentlicht in Wikipedia
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