Eva-Maria Geisler

Eine wichtige Station ihres Lebens war ihre Hochzeit mit dem Lyriker Gerald Bisinger im Jahre 1980. Die Hochzeit wurde im Literarischen Colloquium Berlin am Wannsee als „Ehebund zwischen Poesie und Malerei“ gefeiert. Diese Ehe war für die künstlerische Entwicklung zwischen beiden Polen sowohl für Geisler als auch für Bisinger von Bedeutung.

Neben der Malerei schmückte sie auch die von Hand eingebundenen und signierten Lyrikbände ihres Mannes aus. Diese Bände entstanden im Umfeld der Berliner Malerpoeten (Kreuzberger Bohème) um Aldona Gustas und Kurt Mühlenhaupt im Kreuzberger Verlag „Atelier-Handpresse“ von Hugo Hoffmann.

1986 zog Geisler nach Wien und wurde österreichische Staatsbürgerin. Auch in Wien lebten Geisler und ihr Ehemann in Künstlerkreisen und für die Kunst. Im selben Jahr betätigte sie sich auch als Herausgeberin und gab anlässlich des 50. Geburtstags ihres Ehemanns einen kleinen Band mit Gedichten und Texten heraus. Darin schrieb sie: „Eva-Maria Geisler, Gerald Bisingers Frau, hat zahlreiche Briefe verschickt und viele Freunde eingeladen daran mitzuwirken; dreißig sind ihrer Bitte gefolgt.“ Entstanden ist ein kleiner Band in limitierter Auflage mit Beiträgen von Richard Anders, H.C. Artmann, Aldona Gustas, Ludwig Harig, Ernst Jandl, Oskar Pastior, Wieland Schmied, Klaus Reichert, Ute Erb, Urs Widmer, Ludwig Gosewitz, Milli Graffi, Konrad Balder Schäuffelen und vielen mehr. In diesem Band kommt unter anderem ihr Ehemann als Widmungsträger eines heiteren Sprachspiels Ernst Jandls zu Ehren, das einige Jahre später in dessen „idyllen“ erschienen ist: „mann & frau / in der welt des deutschen / 2. folge // gerald bisinger zum 50. geburtstag“.

In jungen Jahren nach West-Berlin geflüchtet, nahm sie wenige Tage nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 an der Ausstellung ''Ausgebürgert. Künstler aus der DDR und aus dem Sowjetischen Sektor Berlins, 1949–1989'' im Albertinum Dresden und den Deichtorhallen Hamburg teil, in der es u. a. darum ging, die vor dem Regime geflüchteten, unangepassten Künstler zu rehabilitieren.

An der Stelle ihres Mannes nahm sie 1999 den ihm wenige Tage nach seinem Tod verliehenen Österreichischen Würdigungspreis für Literatur entgegen.

Seit 2000 arbeitete sie an der Poetenserie für die Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV). Im Jahr 2005 stellte sie die Serie gemeinsam mit der GAV im Literaturhaus Wien aus. Sie enthält unter anderen Porträts von Friederike Mayröcker, Andreas Okopenko, Elfriede Gerstl, Marie-Thérèse Kerschbaumer, Hubert Fabian Kulterer, Robert Schindel, H. C. Artmann, Herbert J. Wimmer, Walter Pilar, Gerhard Kofler, Manfred Chobot und vielen mehr. Elf Jahre nach ihrem Tod zeigte die GAV eine Werkschau ihres fünfzigjährigen Schaffens im Rahmen einer Veranstaltung zum 80. Geburtstag des Künstlerpaares. Ein Jahr darauf wurde die Serie im Rahmen der Aktion „Säulen der Erinnerung“ 2017 in Wien-Ottakring plakatiert.

Eva-Maria Geisler starb am 12. Juni 2005 in Wien. In ihrem Buch ''7 Leben'' veröffentlichte Ditha Brickwell 2010 eine biografische Novelle mit dem Titel ''Eva Maria: der Schrecken im Garten. Über das Leben von Eva-Maria Geisler''. Veröffentlicht in Wikipedia
Treffer 1 - 20 von 87 für Suche 'Wagner, Eva-Maria', Suchdauer: 0,25s Treffer weiter einschränken
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. 11
  12. 12
  13. 13
  14. 14
  15. 15
  16. 16
  17. 17
  18. 18
  19. 19
  20. 20