Walther Schieber
Walther Schieber oder auch
Walter Schieber geschrieben (*
13. September 1896 in
Beimerstetten bei
Ulm; †
29. Juni 1960 in
Würzburg) war ein deutscher
Chemiker und Betriebsführer. In der
Zeit des Nationalsozialismus amtierte er als Multifunktionär in leitender Funktion in verschiedenen Betrieben und
Aufsichtsräten. Wesentliche Funktionen waren seine Tätigkeit als
NSDAP-
Gauwirtschaftsberater und als Chef des Rüstungslieferungsamtes im
Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion (ab Februar 1942), wo er auch Stellvertreter von
Albert Speer war. Als nationalsozialistischer Wirtschaftsmanager setzte er sich für die Verknüpfung betrieblicher Großtechnologien mit naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und eine zentralistische Lenkung der chemischen und biologischen Industrieforschung ein. Er war maßgeblich an dem Aufbau von Industriefertigungen in den deutschen
Konzentrationslagern beteiligt, geriet dabei aber auch in Gegensatz zu maßgeblichen Kreisen der
SS. Gegen ihn wurde 1944 wegen Korruption ermittelt. Er verlor seine Positionen und wurde aus der NSDAP ausgeschlossen. Nach dem Krieg arbeitete er zeitweise für die Amerikaner und wurde 1948, ohne dass er eine Haftstrafe hätte verbüßen müssen, aus der Internierung entlassen.
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