Mary Louise Pratt

Mary Louise Pratt (geb. 1948) ist Professorin für spanische und portugiesische Sprachen und Literatur und hält einen Julius-Silver-Lehrstuhl an der New York University. Sie erwarb 1970 ihren B.A. in modernen Sprachen und Literatur an der University of Toronto, 1971 ihren M.A. in Linguistik an der University of Illinois in Urbana und 1975 ihren Ph.D. in vergleichender Literaturwissenschaft an der Stanford University.

Ihr erstes Buch, ''Toward a Speech Act Theory of Literary Discourse'' aus dem Jahr 1977, leistete einen wichtigen Beitrag zur Kritischen Theorie, indem es zeigte, dass die Grundlage der schriftlichen literarischen Erzählung in der Struktur der mündlichen Erzählungen zu sehen ist. Darin zeigt Pratt anhand der Forschungen von William Labov, dass alle Erzählungen gemeinsame Strukturen enthalten, die sowohl in literarischen als auch in mündlichen Erzählungen zu finden sind.

In ihrer neueren Forschung hat Pratt so genannte Kontaktzonen untersucht – Gebiete, in denen zwei oder mehr Kulturen miteinander kommunizieren und gemeinsame Geschichten und Machtverhältnisse verhandeln. Sie erklärt, dass Kontaktzonen "''soziale Räume sind, in denen Kulturen aufeinander treffen, aufeinanderprallen und miteinander ringen, oft in Kontexten höchst asymmetrischer Machtverhältnisse, wie Kolonialismus, Sklaverei oder deren Nachwirkungen, wie sie heute in vielen Teilen der Welt gelebt werden"''. In ihrem Artikel "''Arts of the Contact Zone''" prägt Pratt auch den Begriff der autoethnografischen Texte, d. h. "Texte, in denen Menschen sich selbst in einer Weise beschreiben, die sich mit den Darstellungen auseinandersetzt, die andere von ihnen gemacht haben." Veröffentlicht in Wikipedia
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