Nicolò da Ponte
mini|Büste des Dogen von Alessandro Vittoria, 1582–1584, Pinacoteca Manfrediniana zu Venedig, seit 2019 Museo diocesano del Patriarcato di Venezia mini|Nicolò da Ponte, nach Palma il Giovane (Kunsthistorisches Museum Wien) Nicolò da Ponte (* 15. Januar 1491 in Venedig; † 30. Juli 1585 ebenda) war, folgt man der Zählweise der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig, ihr 87. Doge. Er füllte dieses höchste Amt der Republik von 1578 bis zu seinem Tod aus.Nicolò da Ponte war Berater beim Konzil von Trient und verfügte über gute Kontakte zur Kurie, besonders zu den Päpsten Paul III., Julius III. und Gregor XIII. Dennoch war er antiklerikal eingestellt und misstraute zugleich der kaiserlichen Großmacht. Er war Botschafter bei Kaiser Karl V. und bei König Franz II. von Frankreich. 1570 wurde er Prokurator von San Marco, mehrfach war er für die Universität Padu zuständig (''Riformatore dello Studio di Padova''), lehrte in Venedig Philosophie. Er war Statthalter im Friaul und nahm eine ähnliche Stellung auf Korfu ein, war für die venezianischen Gebiete in Oberitalien, die Terraferma zuständig, Podestà in verschiedenen Städten. Immer wieder saß er in den entscheidenden Gremien Venedigs, sei es im Rat der Zehn, im Senat oder in anderen zentralen Kollegien und Expertengremien. Er war zeitweise für die Inquisition zuständig. Er betrieb den Separatfrieden von 1573, mit dem sich Venedig aus der anti-osmanischen Koalition mit Spanien und dem Papst löste, nachdem diese noch 1571 in der Seeschlacht von Lepanto gesiegt hatte. Doch war die Flotte in dieser Größenordnung nicht mehr aufrechtzuerhalten und Zypern ging endgültig verloren.
In das Dogenamt, das er bis zu seinem Tod ausfüllte, wurde er am 3. März 1578 gewählt. Während seiner Amtszeit wurden dem Rat der Zehn, der zeitweise beinahe eine Nebenregierung Venedigs dargestellt hatte, erhebliche Machtmittel entzogen. Veröffentlicht in Wikipedia