Gerhard Plumpe

Gerhard Plumpe (* 22. April 1946) ist ein deutscher Hochschullehrer und Professor für Germanistik im Fachbereich Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. 1975 promovierte er zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Alfred Schuler und die Funktion des Mythos in der literarischen Moderne. 1986 erfolgte die Habilitation mit einer von Michel Foucaults Diskursanalyse inspirierten Studie zur Fotografie in der Epoche des Realismus. Von 1995 bis 2011 war er Professor an der Ruhr-Universität Bochum.

Seit Ende der 1980er Jahre hat sich Plumpe in zahlreichen Veröffentlichungen vor allem dafür eingesetzt, eine systemtheoretische Literaturwissenschaft zu begründen, die bestrebt ist, die Systemsoziologie Niklas Luhmanns auf literarische Phänomene der Moderne anzuwenden. Angestrebt wird damit eine Erneuerung der Sozialgeschichte der Literatur, die jenseits der lange Zeit die deutschsprachige Literatursoziologie dominierenden Widerspiegelungstheorie des Marxismus Einsichten in die gesellschaftliche Bedingtheit literarischer Prozesse ermöglicht.

Plumpe gilt als Hauptexponent des in den 1990er Jahren an der Ruhr-Universität Bochum entstandenen „Bochumer Modells“ innerhalb der systemtheoretisch orientierten Literaturwissenschaft. Darin vertritt er u. a. die These, dass das Literatursystem eine im Zuge wachsender Freizeitkontingente gesellschaftlich notwendig werdende Unterhaltungsfunktion mit Hilfe der Leitdifferenz „interessant“ / „langweilig“ erfülle. Dabei übernehmen die literarischen Werke eine zentrale Aufgabe als symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien innerhalb des Literatursystems.

In den letzten Jahren sind vor allem Plumpes Publikationen zum Realismus (Literatur) des 19. Jahrhunderts, zum ästhetischen Diskurs der Moderne sowie zur Problematisierung und systemtheoretisch fundierten Reformulierung literarischer Epochenbegriffe einem breiteren Fachpublikum bekannt geworden. Veröffentlicht in Wikipedia
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