Jean-François Lyotard

Jean-François Lyotard, Fotografie von Bracha Lichtenberg Ettinge. mini|Jean-François Lyotard, Fotografie von Bracha Lichtenberg Ettinge. Jean-François Lyotard (* 10. August 1924 in Versailles; † 21. April 1998 in Paris) war ein französischer Philosoph und Literaturtheoretiker. Bekanntheit erlangte er vor allem als Theoretiker der Postmoderne. Lyotards Schriften lassen sich grob in drei Phasen einteilen: frühe phänomenologische, politische und Schriften, die auch den Strukturalismus kritisieren. Es folgte eine Auseinandersetzung mit libidinösen Fragen. In seinem Spätwerk wandte sich Lyotard dann dem Postmodernismus und dem Problem des Anderen zu.

Trotz der Vielzahl der von ihm behandelten Themen lassen sich einige Grundpositionen Lyotards ausmachen. So geht er nicht von einer Allmacht der Vernunft aus, sondern widmete sich auch den nicht-rationalen, triebhaften Strukturen des menschlichen Wissens und Verhaltens. Er wies den Humanismus in seiner klassischen Form zurück sowie das menschliche Subjekt als Träger des Wissens und der Erkenntnis. Ein Gesellschaftsverständnis im Sinne eines ewigen Fortschritts hielt Lyotard aufgrund des technologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Wandels des späten 20. Jahrhunderts für überholt. Seine philosophischen Ansichten hatten für ihn auch auf dem Gebiet der Politik weitreichende Folgen. Wenn sich denn die reale Welt niemals mittels der Vernunft in ihrer Gänze repräsentieren lässt, dann erscheint eine Politik als überholt, die ihre Entscheidungen auf Grund der Annahme trifft, sie habe den Überblick über „die Realität“. Veröffentlicht in Wikipedia
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