Kommunistische Partei der Sowjetunion

1905: Demonstranten auf dem Weg zum Winterpalast in Sankt Petersburg Die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) war eine marxistisch-leninistische und stalinistische Partei in Sowjetrussland und der Sowjetunion. Sie wurde 1918 nach der Oktoberrevolution in Russland von ''Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki)'' (''SDAPR (B)'') in ''Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki)'' (''KPR (B)'') umbenannt. 1925 erhielt sie den Namen Kommunistische Allunions-Partei (Bolschewiki) (''WKP(B)''). 1952 wurde die Partei in ''Kommunistische Partei der Sowjetunion'' umbenannt. Nach dem gescheiterten Augustputsch in Moskau 1991, der den Zerfall der Sowjetunion beschleunigte, wurde die Tätigkeit der KPdSU auf dem Gebiet der RSFSR durch das Dekret des russischen Präsidenten vom 6. November 1991 verboten.

Parteiführer war von 1912 bis 1924 Wladimir Iljitsch Lenin. 1922 übernahm Josef Stalin das neu geschaffene Amt des Generalsekretärs der Partei, das dieser nach dem Tod Lenins 1924 zunehmend mit einer auf seine Person zugeschnittenen diktatorischen Machtbefugnis ausstattete. Nach Ende der Ära Stalin 1953 setzte sich bei den folgenden parteiinternen Machtkämpfen Nikita Chruschtschow als Erster Parteisekretär durch. 1964 wurde Chruschtschow gestürzt und Leonid Breschnew sein Nachfolger, ab 1966 wieder als Generalsekretär. Ab 1977 fungierte Breschnew außerdem als Staatsoberhaupt der Sowjetunion.

Nach dem Tode Breschnews 1982 blieben die Herrschaft Juri Andropows und Konstantin Tschernenkos kurze Intermezzi. 1985 übernahm Michail Gorbatschow die Parteiführung und versuchte durch Reformen (Glasnost, Perestroika) die Sowjetunion unter Beibehaltung von sozialistischen Strukturen zu modernisieren. Gorbatschow scheiterte jedoch mit diesen Reformversuchen; es gelang ihm weder, die autokratischen Führungsstrukturen in der Sowjetunion zu beseitigen, noch konnte er die KPdSU zu einer im pluralistischen Sinn ausgerichteten demokratischen Partei reformieren.

Von etwa 1920 bis 1990 war die KPdSU als Staatspartei im sowjetischen Einparteiensystem die einzige relevante politische Macht in der Sowjetunion. Die Kommunistische Partei der Russischen Föderation (KPRF) kann als Nachfolgepartei der KPdSU für Russland angesehen werden.

Die Politik der KPdSU war zunächst geprägt von der Ideologie des Leninismus, der eine Erweiterung des an russische Verhältnisse angepassten Marxismus durch Lenin darstellte, dieser wurde dann ab 1927 durch den von Stalin geschaffenen Marxismus-Leninismus bzw. Stalinismus ersetzt. Nach Stalins Tod setzte ab 1956 unter Nikita Chruschtschow eine gewisse Entstalinisierung ein. Diese wurde von seinem Nachfolger Leonid Breschnew ab 1964 abgebrochen, stattdessen verfolgte die KPdSU unter ihm einen Kurs der Restalinisierung, welche wiederum ab 1985 von Michail Gorbatschow beendet wurde, der auf Glasnost (Offenheit und Transparenz) und Perestroika (Umstrukturierung) setzte.

Die sowjetische Jugendorganisation Komsomol war die Nachwuchsorganisation der Partei. Zudem gab es das Komitee für Jugendorganisationen der UdSSR, in dem alle Jugendorganisationen vertreten waren.

Die zentrale Parteihochschule „W. I. Lenin“ bestand in Moskau. Hier studierten auch viele Kader aus den kommunistischen Parteien anderer Länder. Veröffentlicht in Wikipedia
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