Alicja Iwańska

Alicja Iwańska (geboren 13. Mai 1918 in Gardzienice, Gmina Piaski, Polen; gestorben 26. September 1996 in London) war eine polnisch-US-amerikanische Soziologin und Schriftstellerin.

Alicja Iwańska wurde in der Nähe von Lublin geboren. Sie wuchs in Mikorzyn und dann in Rzetnia, beides im Gmina Kępno, auf. Ein Verwandter war der Schriftsteller Jarosław Iwaszkiewicz aus der Literatengruppe Skamander, auch ihre Mutter schrieb Belletristik. Als Tochter des polnischen Landadels gehörte ihre Familie der Intelligenzija an und ermutigte Iwańska, ihre literarischen Träume zu verwirklichen. Sie besuchte das Gymnasium in Posen und dann in Warschau. 1935 gelang ihr die erste Veröffentlichung in einer Zeitschrift. Ab 1936 studierte sie Philosophie an der Universität Warschau unter anderem bei Tadeusz Kotarbiński und schloss anschließend ihr Masterstudium ab. 1938 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband. Nach dem deutschen Überfall auf Polen und der polnischen Teilung zwischen dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und der Sowjetunion schloss sie sich der Widerstandsorganisation Związek Walki Zbrojnej an, die 1942 in die Polnische Heimatarmee überging, und wurde für Kuriertätigkeiten eingesetzt. 1942 heiratete sie den Widerstandskämpfer Jan Gralewski, der sich in der Begleitmannschaft des polnischen Exilpräsidenten Władysław Sikorski befand, als dessen Flugzeug 1943 bei Gibraltar abstürzte oder, wie auch Iwańska später annahm, zum Absturz gebracht wurde. Iwańska nahm 1944 am Warschauer Aufstand teil.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte Iwańska zur Opposition gegen den kommunistischen Staatsstreich und musste 1948 aus Polen in die USA fliehen. Da Iwańska nur über geringe Englischkenntnisse verfügte, hatte sie zunächst Schwierigkeiten, sich einzuleben. Sie begann eine Promotion an der Columbia University und nahm 1952 eine Assistentenstelle als Soziologin der Atlanta University an. Da sie sich keine Professur sichern konnte, nahm sie mehrere befristete Verträge an und arbeitete an traditionell schwarzen Colleges im segregierten Süden wie der Atlanta University und dem Talladega College. Dort lernte sie die Praxis der Rassentrennung in der US-amerikanischen Gegenwartsgesellschaft kennen und hielt einen Vortrag über die Ähnlichkeiten zwischen politischer, religiöser und rassistischer Verfolgung in Europa und Rassentrennungsbeschränkungen in den Vereinigten Staaten. Ab 1954 arbeitete sie in Chicago und im Staat Washington als Feldforscherin und präsentierte die Ergebnisse einer Untersuchung über Agrarstrukturen 1957 bei der American Anthropological Association. In dem Jahr schloss sie ihre Promotion ab, heiratete den Kulturgeografen Philip Wagner und wurde amerikanische Staatsbürgerin. Sie gingen nach Mexiko, wo sie mit dem Kulturanthropologen Sol Tax zusammenarbeitete und über die Mazahua forschte. Ihre Arbeit mit dem Volk der Mazahua brachte ihr die Anerkennung als Soziologin durch die UNESCO ein. Resultat ihrer Forschungen waren unter anderem die Schriften ''The Mexican Indian: Image and Identity'', ''The Truths of Others: An Essay on Nativistic Intellectuals in Mexico'' und 1971 ''Purgatory and Utopia: A Mazahua Indian Village of Mexico''. 1965 wurde sie als Assistant Professor an die University at Albany berufen und arbeitete dort die nächsten zwanzig Jahre bis zu ihrer Pensionierung 1985 über Migration.

1974 erhielt sie aus polnischen Emigrantenkreisen den Kościelski-Preis. Da sie sich in den Vereinigten Staaten nie wohl gefühlt hatte, zog Iwańska 1985 nach London, wo für sie eine Phase intensiven literarischen Schaffens begann. 1989 wurde sie mit dem Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta geehrt. 1996 wurde bei ihr Lungenkrebs diagnostiziert und sie schrieb ihre letzten Memoiren über das britische Gesundheitssystem. Da ihre wissenschaftlichen Arbeiten auf Englisch und ihr literarisches Schaffen auf Polnisch verfasst waren, litt ihr Erbe unter der Aufteilung. Aktuelle Forschungen haben versucht, beide Aspekte ihrer Karriere zu untersuchen und ihre Beiträge zur Anthropologie sowie ihrer Literatur zu untersuchen. Veröffentlicht in Wikipedia
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