Poel

Blick über die Wismarbucht und Poel Richtung Salzhaff mini|hochkant=1.35|Blick über die Wismarbucht und Poel Richtung Salzhaff Die Insel Poel [] liegt rund 10 km nördlich von Wismar in der Wismarer Bucht in der Ostsee. Von Süden her schneidet eine Bucht tief in die rund 37 km² große Insel ein, an deren nördlichem Ende das größte Dorf der Insel, Kirchdorf, liegt. Dort lebt fast die Hälfte der rund 2500 Einwohner Poels.

Die Insel entstand vor etwa 24.000 Jahren, doch selbst nach dem Abschmelzen der Gletscher lag sie in einer arktischen Umgebung, die für Menschen wohl noch nicht bewohnbar war. Erst durch ein milderes Klima stellte sich auch Baumbewuchs ein, mit einer entsprechenden Fauna.

Von Jägern und Sammlern wurde die Insel mindestens seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. bewohnt, die Meeresressourcen wurden lange Zeit hingegen wohl kaum genutzt. Ab der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends erfolgte der Übergang zur bäuerlichen Lebensweise, zum Neolithikum. Ein Hügelgrab aus der Bronzezeit und Artefakte der Eisenzeit belegen die Siedlungskontinuität. Um die Zeitenwende lebten Germanen auf Poel, denen wiederum im Frühmittelalter slawische Abodriten folgten.

1163 kam die Insel an das Lübecker Domkapitel. Mit der bald einsetzenden deutschen Besiedlung wurde das Lehnswesen auf die Insel übertragen, die kleine slawische Gruppe auf Poel verschwand kulturell. In dieser Zeit entstand in Kirchdorf die erhalten gebliebene Kirche. Im 14. und 15. Jahrhundert gehörte die Grundherrschaft auf Poel der Lübecker Kirche und einigen Rittern; die mecklenburgischen Herzöge brachten die Grundherrschaft 1555 wieder an sich und bauten sie zur Gutsherrschaft aus; es entstand eine Festung und ein Schloss – beide verfielen jedoch ab dem 17. Jahrhundert. Während der Kriege der Reformationszeit wurde die Insel mehrfach geplündert, doch im Dreißigjährigen Krieg war sie weniger hart betroffen als das übrige Mecklenburg. Poel war bereits früh für seine Pferdezucht bekannt.

Von 1648 bis 1803 stand Poel mit Wismar und Neukloster unter schwedischer Herrschaft. Ende des 18. Jahrhunderts begann die Bauernbefreiung, damals war Poel an Wismar verpfändet, ab 1803 dann an Mecklenburg-Schwerin, nachdem der schwedische König Wismar und Poel im Vertrag von Malmö für 99 Jahre verpfändet hatte. Formal endete die schwedische Herrschaft erst 1903, als die schwedische Krone auf die Einlösung des Pfandes verzichtete.

Eine Anbindung an das Festland durch einen befahrbaren Damm und eine 14 Meter lange Brücke entstand erst 1927. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs verdoppelte sich die Bevölkerung durch Flüchtlinge aus Ostdeutschland. In den Jahrzehnten danach wurde die Landwirtschaft kollektiviert, Saatzucht wurde ein wichtiger Wirtschaftszweig. Inzwischen hat der Tourismus eine bedeutende Rolle erlangt. 1997 wurde Insel Poel staatlich anerkannter Erholungsort, seit 2004 trägt die Gemeinde den Titel „Ostseebad“.

Die amtsfreie Gemeinde Insel Poel umfasst die Insel sowie die nordöstlich vorgelagerte Insel Langenwerder, ein Vogelschutzgebiet. Poel gehört zum Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Veröffentlicht in Wikipedia
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