Lucian Freud

Lucian Freud 1951 war er mit seinem Bild ''Interior in Paddington'' an der Ausstellung ''Sixty Paintings for ’51'' im Rahmen des ''Festival of Britain'' beteiligt. Für das Bild wurde er vom ''Arts Council of Great Britain'' mit einem Förderpreis von 500 Pfund Sterling ausgezeichnet. Es war sein erstes großes Auftragswerk und zugleich sein erstes großformatiges Bild. In einer Raumecke dargestellt ist der Fotograf Harry Diamond (1924–2009), der hier Freud zum ersten Mal Modell steht, in Gesellschaft einer dominanten Topfpflanze. Beide stehen auf einem roten Teppich, den Freud speziell für dieses Bild bei einem Trödler erworben hatte. Der Blick aus dem Fenster fällt auf den Grand-Union-Kanal in dem als ''Little Venice'' bekannten Londoner Quartier.

1952 begann seine Affäre mit der aus einer anglo-irischen Aristokraten-Familie stammenden Lady Caroline Blackwood, deren Mutter ein Mitglied der Guinness-Familie war. Sie brannte als 21-Jährige mit Freud nach Paris durch und heiratete ihn dort am 9.Dezember 1953. Zurück in London wurde sie zu einem Mittelpunkt der Londoner Bohème. 1957 wurde die Ehe geschieden. Freud porträtierte Caroline Blackwood mehrmals, z. B. 1952 als ''Hotel Bedroom. Girl in Bed'' und 1954 als ''Girl in a Green Dress''.

1954 wurden Werke von Freud, Francis Bacon und Ben Nicholson als britischer Beitrag auf der Biennale von Venedig ausgestellt. Von Freud wurden 22 Bilder gezeigt. In den folgenden Jahren erhielt Freud zunehmend Aufträge aus der englischen Aristokratie, die ihm ein sorgenfreies Leben ermöglichten. In dieser Zeit hielt er sich gelegentlich auch in Irland auf, wo er in Dublin mit dem Maler Patrick Swift (1927–1983) das Atelier zeitweise teilte. Dabei malte Patrick Swift auch das ''Portrait of Lucian Freud in Patrick Swift's Hatch Street Studio''.

In den frühen 1950ern porträtierte er den Maler John Minton (1917–1957) und 1951/1952 zum ersten Mal Francis Bacon – ''Portrait of Francis Bacon''. Dieses Bild wurde 1988 aus der Berliner Neuen Nationalgalerie gestohlen und ist seitdem verschollen. In London gehörte Freud zu einer losen Gruppe von Künstlern, die „figurativ“ malten, und die der amerikanische Maler R. B. Kitaj als ''School of London'' („Londoner Schule“) bezeichnete. Diese Maler, die mehr oder weniger intensiv miteinander in Kontakt standen, schufen gegenständliche Bilder in einer Zeit, in der die abstrakte Malerei, Konkrete Kunst und die Performance- und Installationskunst die internationale Kunstszene dominierten. Neben Freud und Bacon zählten Frank Auerbach, Michael Andrews, Leon Kossoff, Robert Colquhoun (1914–1962), Reginald Gray und Kitaj selbst zu diesem Kreis. Veröffentlicht in Wikipedia
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